Silvester im Sommer, Habeck im Winter
Robert Habeck wirbt und wirbt in diesen Zeiten fürs Einsparen. Er selbst geht offenbar mit gutem Beispiel voran. Zwar müsse er im Winter ohnehin nicht so viel heizen, meinte er jetzt in einem Interview, weil er ja schon früh unterwegs sei. Aber er habe seine Duschzeit noch einmal verkürzt, obwohl er nach eigenem Bekunden in seinem Leben noch nie „fünf Minuten lang“unter der Brause stand. Bleibt halt die Frage, ob Habeck ein Warmduscher ist. Wenn nicht, spart er noch mehr.
Zwei andere Politiker erfuhren jetzt besondere Aufmerksamkeit: Der Grüne Anton Hofreiter und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz. Hofreiter hatte am Mittwoch seinen 15 Monate alten Sohn auf dem Schoß, während er die Sitzung des Europaausschusses leitete. Friedrich Merz wiederum entpuppte sich auf dem Sommerfest der Unionsfraktion als gekonnter „Freestyle“-Tänzer. Merz soll zum Erstaunen seiner Mitarbeiter regelrecht im Disco-Fieber gewesen sein. Drum merke: Es gibt halt immer noch was neben der Politik, Kind und Quickstepp sozusagen.
Ulrich Lechte, Abgeordneter der FDP, bestach in dieser Woche mit einer besonders pointierten Rede im Bundestag. Der Liberale hatte es auf die AfD abgesehen und ihre Connection zu Russland. Dass die Partei das Ende der wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen gegen Putin wolle, sei ihm klar, rief Lechte. „Damit endlich die Bankverbindungen wieder perfekt funktionieren.“Und dann stichelte der Bayer noch: „Die Liebesgrüße aus Moskau sind Ihnen allen sicher.“007 kennt das.
Petitionen sind manchmal schon bemerkenswert. Neulich wurde der zuständige Ausschuss gebeten, doch bitteschön dafür zu sorgen, dass zum Ausgleich für das wegen Corona ausgefallene Silvesterfeuerwerk Verkauf und Abbrennen an einem Tag im Sommer nachgeholt werden könne. Tja, das Gremium beriet und entschied dann so: Ein Ersatztermin „für jedermann“zur Sommerzeit basiere nicht auf der Tradition des Silvesterfeuerwerks. Vorschlag abgelehnt. Besser ist das.