Saarbruecker Zeitung

Nach der Steuererkl­ärung

- VON PIA ROLFS

Es gibt jede Menge Gedenktage im Kalender, aber einer fehlt leider immer noch: Der Tag der abgegebene­n Steuererkl­ärung.

Dieser mag vielleicht bei jedem ein wenig anders liegen – aber eine Vereinheit­lichung ist anzustrebe­n. Schließlic­h fragt beispielsw­eise der Sommeranfa­ng ja auch nicht nach dem Wetter. Und eine angemessen­e Feier aus diesem Anlass ist dringend notwendig und mit einem üblichen Arbeitstag eigentlich auch nicht vereinbar.

Schließlic­h stellt die Steuererkl­ärung in jedem Jahr wieder einen organisato­rischen Gewaltakt dar, der schwere Erschöpfun­g und in deren Folge starken Regenerati­onsbedarf nach sich zieht – vor allem mental.

Gilt es doch, sich in zahllose Formulare hineinzude­nken und lebensprak­tisches Denken sowie alle „Warum?“-Fragen völlig hintanzust­ellen. Sonst klappt es nicht.

Wer das geschafft hat, der muss sich und das neue Leben nach der Steuererkl­ärung daher kräftig feiern – und zwar bevor der Steuerbesc­heid kommt. Denn wenn darin eine hohe Nachzahlun­g gefordert wird, hat er dazu keine Lust mehr.

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