Jupiter strahlt unübersehbar vom Nachthimmel im Juli
Der 2022
SAARBRÜCKEN (dpa) Drei Fixsterne bilden am abendlichen Sommerhimmel über dem Saarland eine auffällige Konstellation. Man spricht vom Sommerdreieck. Im Juli steht das Sommerdreieck gegen Mitternacht hoch im Süden. Es ist gewissermaßen das Gegenstück zum Wintersechseck. Das Sommerdreieck setzt sich aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammen. Die Figur des Schwans mit seinen ausgebreiteten Flügeln wird durch ein großes Sternenkreuz dargestellt, zu dem man auch Kreuz des Nordens sagt.
Während Wega mit 25 Lichtjahren und Atair mit 16 Lichtjahren noch relativ nahe Sterne in der Sonnennachbarschaft sind, ist Deneb mit rund 2500 Lichtjahren der fernste Stern erster Größenklasse. Dass Deneb dennoch zu den hellsten
Sternen am irdischen Nachthimmel zählt, liegt an seiner enormen Leuchtkraft. Diese heiße, bläuliche Sonne strahlt 130 000-mal heller als unsere Sonne. Wäre unsere Sonne so weit entfernt wie Deneb, könnte man sie nur in sehr großen Teleskopen sehen.
Am westlichen Himmelsgewölbe befinden sich Arktur im Sternbild Bootes und Spica im Sternbild Jungfrau. Sie erinnern an vergangene Frühlingstage. Tief im Süden ist Antares zu sehen, der Hauptstern des Tierkreisbildes Skorpion. Antares markiert das Herz des Skorpions. Von Antares trennen uns 550 Lichtjahre. Auffallend ist seine deutlich rote Färbung. Es ist ein sogenannter roter Überriesenstern. Antares hat 15-mal mehr Masse als unsere Sonne.
Das sommerliche Lichtband der Milchstraße steigt im Süden zwischen Skorpion und Schütze in Richtung Adler empor. Von hier aus geht die Milchstraße durch Schwan und Kassiopeia und das HimmelsW, zum Nordhorizont, wo auch die helle Kapella im Fuhrmann funkelt. Allerdings ist die Milchstraße nur in wirklich dunklen Gegenden zu sehen, nicht aber von unseren lichtverseuchten Städten und Siedlungen aus. Es gibt inzwischen viele Mitmenschen, die noch nie in ihrem Leben das Naturphänomen der Milchstraße gesehen haben.
Nach Einbruch der Dunkelheit ist der abendliche Sternenhimmel noch ohne helle Planeten. In der fortschreitenden Nacht taucht am Südosthimmel Saturn als erster Planet auf. Er wird allmählich zum Planeten der gesamten Nacht. Ende Juli erscheint er schon kurz nach halb zehn Uhr abends über dem Südosthorizont. In der Nacht vom 15. auf 16. sieht man um Mitternacht den noch fast vollen Mond südlich von Saturn. Fünf Stunden später hat er sich deutlich vom Ringplaneten entfernt.
Im Planetenreigen der Nacht folgt
Jupiter dem Saturn. Der Riesenplanet verlagert seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Ende Juli erscheint Jupiter bereits kurz nach 23 Uhr knapp über dem Osthorizont. Er ist bei weitem der hellste Planet und strahlt unübersehbar, bis Venus ihn nach ihrem Aufgang am Morgenhimmel an Glanz übertrifft.
Auch Mars ist in der zweiten Nachthälfte präsent. Der rötliche Planet zieht durch das Sternbild Fische und wechselt am 8. Juli in den Widder. Der abnehmende Halbmond besucht Mars in der Nacht vom 21. auf 22. Juli. Um zwei Uhr morgens ist Mars acht Vollmondbreiten südlich vom Mond zu sehen. Mars wird im Laufe des Julis deutlich heller, denn die Erde ist auf Aufholjagd und kommt unserem äußeren Nachbarplaneten immer näher. Venus hält ihre Stellung am Morgenhimmel. Ihr Aufgang erfolgt zu Monatsbeginn um etwa 3.30 Uhr morgens, Ende Juli zwanzig Minuten später.
Wega
N