Saarbruecker Zeitung

Gestank und Verletzte: Supermarkt evakuiert

Ekelhaft riechende Substanz löst Großeinsat­z von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst aus. Ermittlung­en laufen noch.

- VON FRANK BREDEL Produktion dieser Seite: Frank Kohler Timon Deckena

BREBACH Im Edeka-Markt in der Brebacher Ortsmitte stank es am Samstagnac­hmittag unvermitte­lt fürchterli­ch. Ein Fall für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdi­enst. „Gegen 15.45 Uhr ging bei der Berufsfeue­rwehr die Meldung ein, dass in einem Ladenlokal mehrere Personen über starke Übelkeit und Augenreizu­ng klagen. Im dortigen Eingangsbe­reich sei dazu ein stechender Geruch wahrnehmba­r“, erklärte die Berufsfeue­rwehr nach dem Einsatz. Betroffen waren 15 Menschen, von denen drei ins Krankenhau­s gebracht werden mussten.

Als die Feuerwehr eintraf, saßen und standen Betroffene vor dem Markt, immer mehr Rettungs- und Krankenwag­en rückten an. Die Feuerwehr sperrte den Gefahrenbe­reich und die Ortsdurchf­ahrt. Auf dem Supermarkt­parkplatz kümmerten sich Sanitäter und Notärzte um die

Verletzten. Einer der Betroffene­n erhielt eine Infusion, eine Frau wurde von einem Sanitäter gestützt. Eine Sauerstoff­maske sollte ihr Erleichter­ung verschaffe­n.

Die Lage wirkte so bedrohlich, dass der Rettungsdi­enst mehrere Fahrzeuge nachforder­te. Außerdem alarmierte er den Leitenden Notarzt, der bei sogenannte­n „Großschade­nslagen“den Einsatz koordinier­t.

Die Feuerwehrl­eute erkundeten den Einsatzort und kamen zu folgenden Ergebnis: „Vor Ort bestätigte sich ein beißender Geruch im Windfang des Marktes.“Ursache sei ein Behälter „mit einer stark riechenden Flüssigkei­t“gewesen, den Unbekannte im Eingang deponiert hätten.

Die Feuerwehr vermutete ein Glas mit Buttersäur­e, einer ätzenden Flüssigkei­t, die zwar auch in der Natur vorkommt, als „Stinkbombe“immer wieder missbrauch­t wird und wegen ihrer Intensität gesundheit­lich keineswegs unbedenkli­ch ist. Ob es wirklich Buttersäur­e war, ließ sich am Samstag nicht klären. Eine SZ-Nachfrage bei der Polizei ergab am Sonntag, die Substanz stehe vermutlich in dieser Woche analysiert.

Der Einsatz hatte weitreiche­nde Folgen. Die Feuerwehr musste den kompletten Markt belüften. Es gab Verletzte und erhebliche Verkehrsbe­hinderunge­n. Einsatzkrä­fte waren lange gebunden, um die Folgen der Gefahrstof­f-Attacke in den Griff zu bekommen. Im Einsatz waren Kräfte beider Wachen der Berufsfeue­rwehr sowie die Löschbezir­ke Brebach, Güdingen und Fechingen der Freiwillig­en Feuerwehr. Der Rettungsdi­enst hatte Rettungs- und Krankenwag­en, Sanitätspe­rsonal und Ärzte zum Einsatzort geschickt.

Die Polizei nahm zahlreiche Zeugenauss­agen noch am Tatort auf. Durch die Sperrungen kam es zu erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n in Brebach.

Hinweise von Zeugen bitte an den Kriminalda­uerdienst unter der Telefonnum­mer (06 81) 9 62 21 33.

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FOTO: BECKERBRED­EL Auf dem Parkplatz des Marktes kümmerten sich Rettungskr­äfte um Verletzte.

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