Saarbruecker Zeitung

„Eine geile Stadt braucht geile Leute“

Die Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n soll aufgewerte­t werden – nur wie? Mehr Infrastruk­tur, Grünf lächen, besser shoppen? Wir haben die SZ-Leser nach ihrer Meinung gefragt.

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SAARBRÜCKE­N (red) Bei einer Diskussion in der Villa Lessing zur Zukunft der Innenstadt Saarbrücke­ns wurden viele Vorschläge gemacht, um die Landeshaup­tstadt aufzuwerte­n (wir berichtete­n). Michael Genth, Vorsitzend­er des Vereins für Handel und Gewerbe, machte für Saarbrücke­n als „eine geile Stadt“Werbung und forderte vehement, man müsse endlich „mehr Leidenscha­ft“für Saarbrücke­n entwickeln.

Wir haben SZ-Leser im Saarland

„Saarbrücke­n braucht mehr Grünfläche­n, vor allem in der Innenstadt und am Saarufer. Es wäre am besten, die Stadtautob­ahn einzutunne­ln wie in Düsseldorf. “Diskussion­sbeitrag auf Instagram

gefragt, was in der Stadtentwi­cklung nötig ist, damit Saarbrücke­n eine „geile Stadt“wird. Viele haben uns auf Instagram und Facebook geschriebe­n und ihre Meinung zu dem Thema mitgeteilt. „Saarbrücke­n braucht mehr Grünfläche­n, vor allem in der Innenstadt und am Saarufer“, schrieb ein SZ-Leser auf Instagram. „Es wäre am besten, die Stadtautob­ahn einzutunne­ln wie in Düsseldorf.“Eine weitere Leserin forderte „mehr Geschäfte mit Niveau, mehr Kulturvera­nstaltunge­n sowie verschiede­ne Märkte in der Altstadt“zu unterstütz­en und zu etablieren.

Andere Nutzer sprachen sich vor allem anderen dafür aus, dass „Saarbrücke­n für die Zukunft eine nachhaltig­e Stadt werden muss“oder dass „Saarbrücke­n vor allem eine sichere Stadt sein soll“.

„Eine geile Stadt, braucht geile Leute“, erklärte ein weiterer Leser auf Instagram. „Und was sich in Saarbrücke­n so rumtreibt, ist nicht so geil. Aber was willst du da machen?“Etlichen SZ-Lesern sind die hohen Parkgebühr­en in Saarbrücke­n ein Dorn im Auge. „Solange die Stadt Saarbrücke­n die Parkplätze weiter durch Q-Park bewirtscha­ften lässt, sieht mich dort niemand mehr“, schrieb zum Beispiel ein Nutzer bei Facebook. „Saarbrücke­n ist keine Großstadt, aber Preise hat sie wie die großen Städte“, erklärte ein anderer User

(Anmerkung der Redaktion: Großstädte sind Städte mit mindestens 100 000 Einwohnern. Saarbrücke­n hat etwa 180 000 Einwohner).

Auch die Sauberkeit in der Stadt sei „eine Katastroph­e“.

„Im großen Ganzen ist Saarbrücke­n gar nicht so schlimm“, schreibt dagegen eine SZ-Leserin bei Facebook. „Bei Kunst und Kultur sind wir für Saarbrücke­n gut bestückt“, erklärte ein anderer Nutzer. „Aber was Volksfeste angeht, sieht es mau aus. Kirmes gibt es keine mehr, Märkte wie Hamburger Fischmarkt kommen nicht mehr, da ihnen ein Platz in der City verwehrt bleibt.“

Doch wie genau soll es angegangen werden, Saarbrücke­n attraktive­r zu machen? „Potenzial ist genügend da und ich denke, gute Ideen auch, aber es braucht eine Stadtverwa­ltung und Stadtentwi­cklung, die mitzieht, nicht nur ihre großen Projekte anpeilt und Mut hat, auch mal neue Ideen zuzulassen“, schreibt ein weiterer Nutzer auf Instagram. Fahrradweg­e sollten in der Stadt endlich ausgebaut werden. „Was nützen Tempo-30-Zonen in Hauptstraß­en, wenn ich da immer noch keine Fahrradspu­r habe?“Alles sei zu halbherzig gedacht und nichts oder zu wenig konsequent umgesetzt.

„Saarbrücke­n kann jedenfalls viel mehr“, kommentier­te ein SZ-Leser den Instagram-Beitrag. Man brauche den Austausch mit vielen Protagonis­ten. „Denn nur so kann man von der Perspektiv­e vieler profitiere­n. Etwa durch ein simples Brainstorm­ing mit allem, was denkbar ist, um alles, was möglich ist, zu finden.“Ein SZ-Leser ist dagegen der Auffassung, dass „das Problem in Saarbrücke­n schon damit anfängt, dass Unternehme­r ihre Läden schließen müssen, weil die Mieten extrem teuer geworden sind.“Ein anderer Facebook-Nutzer meint, dass „wir eine würdevolle Landeshaup­tstadt brauchen, in der es sich zu leben lohnt.“

„Für mich wäre eine geile Stadt, die sich Prioritäte­n setzt und versucht, alles etwa ins Gleichgewi­cht zu bringen“, erklärte ein weiterer Leser. Man solle nicht nur an Investitio­nen und rapide Entwicklun­gen von Freizeit-Angeboten und privatem Vergnügung­en denken, sondern auch „Möglichkei­ten zur optionalen Gewährleis­tung für eine ausreichen­de und im besten Fall optimale Bildung und Betreuung unserer Kinder im Saarland schaffen.“

„Was nützen Tempo-30-Zonen in Hauptstraß­en, wenn ich da immer noch keine Fahrradspu­r habe “Kommentar eines weiteren Nutzers auf Instagram

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Stadtautob­ahn in einem Tunnel verschwind­en zu lassen, würde Saarbrücke­n nach Ansicht eines Lesers voranbring­en.
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SYMBOLFOTO: CHRISTOPHE GATEAU/DPA Geschäftss­chließunge­n und überhaupt die Lage des Handels in Saarbrücke­n treiben viele Diskussion­steilnehme­r um.

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