Saarbruecker Zeitung

Politt fährt als deutscher Meister zur Tour de France

Radprofi feiert erstmals Titel, Lippert siegt bei den Frauen.

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WINTERBERG (dpa) Nils Politt stürmte mit kraftvolle­m Tritt den Kahlen Asten hinauf und ballte in 850 Metern Höhe die Fäuste. Der Kölner Radprofi fährt im Trikot des deutschen Meisters zur Tour de France. Politt holte sich am Sonntag bei den Titelkämpf­en im Sauerland erstmals den Sieg und präsentier­te sich damit fünf Tage vor dem Grand Départ in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen in starker Verfassung. Der 28-Jährige siegte nach 189 Kilometern von Neheim nach Winterberg vor Mitausreiß­er Nikias Arndt und Simon Geschke.

Etappensie­g bei der Tour de France, Gewinner der Deutschlan­d-Tour, Heimsieg bei Rund um Köln und nun erstmals nationaler Champion – aus Edelhelfer Politt ist innerhalb von zwölf Monaten ein Siegfahrer geworden. Der 28-Jährige tritt damit die Nachfolge seines Bora-hansgrohe-Teamkolleg­en Maximilian Schachmann an, der wegen eines positiven Corona-Tests passen musste und derzeit um seine TourTeilna­hme bangt.

Das Rennen auf dem schweren Parcours mit rund 3000 Höhenmeter­n glich fast einem Ausscheidu­ngsfahren. Politt und Arndt hatten sich in einer kleinen Gruppe früh vom Feld abgesetzt. Als es zur Sache ging, konnten aber auch die Mitausreiß­er Simon Geschke und Zeitfahrme­ister Lennard Kämna das Tempo nicht mehr mitgehen. Fünf Kilometer vor dem Ziel zog dann Politt mit seinem kraftvolle­n Tritt alleine weiter. Für Politt geht es nun mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring zur Tour.

Im Rennen der Frauen sicherte sich zuvor zum zweiten Mal nach 2018 Liane Lippert den Titel. Die 24-Jährige aus Friedrichs­hafen setzte sich nach 122 Kilometern im Sprint einer fünfköpfig­en Spitzengru­ppe vor Ricarda Bauernfein­d und Nadine Gill durch. „Es war mental schwerer als 2018, als keiner mit mir gerechnet hatte“, fügte die Fahrerin des DSM-Teams an. Lisa Brennauer und die Lauterbach­er Tokio-Olympiasie­gerin Lisa Klein, die am Freitag die ersten beiden Plätze im Einzelzeit­fahren belegt hatten, spielten in der Entscheidu­ng keine Rolle.

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FOTO: THISSEN/DPA Radprofi Nils Politt jubelt im Ziel über seinen ersten deutschen Meistertit­el auf der Straße.

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