Frischer Wind für LAG Pro Ehrenamt
Eigentlich ist die Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt eine Erfolgsgeschichte. Seit 25 Jahren organisiert und bündelt sie zivilgesellschaftliches Engagement im Saarland, berät und unterstützt die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen im Land – es sind Hunderttausende. Doch es werden immer weniger. Man muss also für das Ehrenamt werben.
Seit Monaten hat man allerdings den Eindruck, dass sich die Organisation gerade selbst zerlegt und im sehr persönlich ausgefochtenen Streit zweier Männer mit großem Ego Schaden nimmt. LAG-Ehrenpräsident Hans-Joachim Müller kann nicht loslassen. Er droht dabei sein Lebenswerk durch seine öffentlichen Attacken auf seinen Nachfolger Armin König zu beschädigen. Und hatte womöglich in den vergangenen Jahren finanziell und organisatorisch nicht mehr alles im Griff bei der LAG. Dass Armin König wiederum nun hingeschmissen hat, ist nicht ganz nachzuvollziehen. König hat die Probleme benannt, warum geht er sie jetzt nicht an? Möglicherweise fehlt ihm die Unterstützung für die Neuorganisation und Verschlankung der LAG. Die kann sich strukturelle Defizite, ständig wechselndes Personal und ein schlechtes Image auf Dauer aber nicht leisten. Denn das schreckt Sponsoren und Helferinnen gleichermaßen ab.
Was sie dringend braucht, ist eine hauptamtliche, professionelle Geschäftsführung, die den Überblick über die vielen Projekte behält, Personal und Mittel zielgenau rekrutiert, gründlich prüft. Die gute Arbeit in vielen Projekten – von den Lernpaten über die Hilfen für Migrantinnen und Migranten bis hin zur Seniorenarbeit – ist das solide Fundament, um die LAG Pro Ehrenamt neu aufzustellen. Nach 25 Jahren ist es womöglich ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang. Mit einer unbelasteten Person an der Spitze.