Saarbruecker Zeitung

Jamaika-Koalition in Saarbrücke­n geplatzt

- Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Vincent Bauer

SAARBRÜCKE­N (tho) Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP im Saarbrücke­r Stadtrat ist am Ende. Nach der am Montagaben­d erfolgten Aufnahme der ehemaligen grünen Fraktionsc­hefin Yvonne Brück in die CDU-Fraktion ließen die Grünen das Jamaika-Bündnis unmittelba­r danach platzen. Anfang des Monats war bereits die frühere Grüne Margret Berwian zur CDU gewechselt. Für die Grünen der Grund, die Zusammenar­beit nun zu beenden. „Wir sind mit der Aufnahme innerhalb der Koalition nicht einverstan­den und haben dies auch kommunizie­rt“, teilte die Partei mit. „Damit wird destruktiv­es Verhalten gegenüber unserer Fraktion und der Partei Bündnis 90/Die Grünen gebilligt und vom Koalitions­partner legitimier­t. Wir bedauern, dass eine Perspektiv­e für die Koalition so nicht mehr möglich ist.“

Wie es nun im Stadtrat weitergeht, ob eine neue Koalition gebildet wird, ist völlig offen. Die FDP teilte noch am Abend mit, dass sie den Entschluss der Grünen „bedauert“. Die Liberalen wollen sich weiter für Themen des Koalitions­vertrags einsetzen: „Hierfür werden wir gemeinsam mit den demokratis­chen Fraktionen im Stadtrat Mehrheiten suchen, damit es nicht zu einem Stillstand kommt.“

Kein gutes Haar an „Jamaika“ließ SPD-Fraktionsc­hef Mirco Bertucci. Die Koalition sei „von Anfang an ein machtpolit­isches Konstrukt“gewesen. „Es gab keinen gemeinsame­n Plan für Saarbrücke­n, außer die Verteilung lukrativer Posten. Einmal mehr ist Jamaika an der Saar gescheiter­t, und damit auch Oberbürger­meister Uwe Conradt.“Die CDU äußerte sich zunächst nicht. Yvonne Brück bestätigte der SZ am Abend, dass sie „einstimmig“in die CDU-Fraktion aufgenomme­n worden sei.

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