Saarländische Geigerin Lea Birringer für Opus Klassik nominiert
Mit ihrem Album „Transformations“steht die aus Quierschied stammende Musikerin unter anderem auf der Liste für die beste „ solistische Einspielung“.
QUIERSCHIED Ganz schön selbstbewusst: Auf dem Cover ihres Albums „Transformations“lässt die saarländische Geigerin Lea Birringer die Notenblätter fliegen. Ein Wirbelwind in der oft auch trägen Klassikbranche, wo das Neue an Neuaufnahmen vor allem darin besteht, dass jemand anderes das wohl Bekannte spielt.
„Transformations“, im Vorjahr erschienen, ist da anders. Ja, auch darauf finden sich Bachs Partita Nr.3 für Violine, der virtuose Ysaye, Regers Präludium und Fuge in d-moll, aber eben auch Ernst-Lothar von Knorrs auf dem Volkslied „Es geht eine dunkle Wolk‘ herein“fußende Partita und eben „par.ti.ta“von Lera Auerbach, einer russisch-österreichischen Komponistin, die in den USA lebt.
Dieses Kaleidoskop mit vielfältig durchexerzierten Bach-Zitaten treibt es quasi bis hin zur Zersplitterung der Partita im Wort wie auch in der Form. Da spannt sich also ein beachtlicher Bogen auf dieser CD bis in Zeitgenössische, was etliche Kritiker hoch honorieren. „Offensichtlich liebt es die begeisterungsfähige junge Frau eingefahrene Grenzen zu überschreiten“, liest man über die aus Quierschied stammende Musikerin etwa im FonoForum. Ein Wirbelwind eben.
Mit diesem Album, das Bach und – wenn man so will – seinen Komponisten-Nachfahren bis in unsere Tage hinein nachspürt, ist Birringer nun auch für den deutschen Klassikpreis „Opus Klassik“nominiert worden, unter anderem in der Kategorie „Solistische Einspielung“. Auch für das „Innovative Konzert des Jahres“ist sie im Rennen. Am 9. Oktober werden die Preise im Berliner Konzerthaus vergeben. Die Konkurrenz in den einzelnen Kategorien ist allerdings üblicherweise groß; dennoch gilt auch die Nominierung bereits als Anerkennung für eine besondere Leistung. Lea Birringer kam schon als Sechsjährige zur Saarbrücker Hochschule für Musik als Jungstudentin, später studierte sie am Mozarteum in Salzburg und in Wien. Sie wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet, auch zusammen mit ihrer Schwester, der Pianistin Esther Birringer, mit der sie regelmäßige als Duo auftritt.
Als Solistin hat die Mitt-Dreißigerin mit etlichen renommierten Orchestern gespielt, intensiv widmet sie sich parallel der Kammermusik und unterrichtet auch.
Ein Konzert mit den Werken vom Album „Transformations“ist am Sonntag, 18. September, 18 Uhr, in der Illipse in Illingen geplant.