Saarbruecker Zeitung

Saarländis­che Geigerin Lea Birringer für Opus Klassik nominiert

Mit ihrem Album „Transforma­tions“steht die aus Quierschie­d stammende Musikerin unter anderem auf der Liste für die beste „ solistisch­e Einspielun­g“.

- VON OLIVER SCHWAMBACH

QUIERSCHIE­D Ganz schön selbstbewu­sst: Auf dem Cover ihres Albums „Transforma­tions“lässt die saarländis­che Geigerin Lea Birringer die Notenblätt­er fliegen. Ein Wirbelwind in der oft auch trägen Klassikbra­nche, wo das Neue an Neuaufnahm­en vor allem darin besteht, dass jemand anderes das wohl Bekannte spielt.

„Transforma­tions“, im Vorjahr erschienen, ist da anders. Ja, auch darauf finden sich Bachs Partita Nr.3 für Violine, der virtuose Ysaye, Regers Präludium und Fuge in d-moll, aber eben auch Ernst-Lothar von Knorrs auf dem Volkslied „Es geht eine dunkle Wolk‘ herein“fußende Partita und eben „par.ti.ta“von Lera Auerbach, einer russisch-österreich­ischen Komponisti­n, die in den USA lebt.

Dieses Kaleidosko­p mit vielfältig durchexerz­ierten Bach-Zitaten treibt es quasi bis hin zur Zersplitte­rung der Partita im Wort wie auch in der Form. Da spannt sich also ein beachtlich­er Bogen auf dieser CD bis in Zeitgenöss­ische, was etliche Kritiker hoch honorieren. „Offensicht­lich liebt es die begeisteru­ngsfähige junge Frau eingefahre­ne Grenzen zu überschrei­ten“, liest man über die aus Quierschie­d stammende Musikerin etwa im FonoForum. Ein Wirbelwind eben.

Mit diesem Album, das Bach und – wenn man so will – seinen Komponiste­n-Nachfahren bis in unsere Tage hinein nachspürt, ist Birringer nun auch für den deutschen Klassikpre­is „Opus Klassik“nominiert worden, unter anderem in der Kategorie „Solistisch­e Einspielun­g“. Auch für das „Innovative Konzert des Jahres“ist sie im Rennen. Am 9. Oktober werden die Preise im Berliner Konzerthau­s vergeben. Die Konkurrenz in den einzelnen Kategorien ist allerdings üblicherwe­ise groß; dennoch gilt auch die Nominierun­g bereits als Anerkennun­g für eine besondere Leistung. Lea Birringer kam schon als Sechsjähri­ge zur Saarbrücke­r Hochschule für Musik als Jungstuden­tin, später studierte sie am Mozarteum in Salzburg und in Wien. Sie wurde mit mehreren internatio­nalen Preisen ausgezeich­net, auch zusammen mit ihrer Schwester, der Pianistin Esther Birringer, mit der sie regelmäßig­e als Duo auftritt.

Als Solistin hat die Mitt-Dreißigeri­n mit etlichen renommiert­en Orchestern gespielt, intensiv widmet sie sich parallel der Kammermusi­k und unterricht­et auch.

Ein Konzert mit den Werken vom Album „Transforma­tions“ist am Sonntag, 18. September, 18 Uhr, in der Illipse in Illingen geplant.

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FOTO: USCHI SCHMIDT Neben ihrer solistisch­en Tätigkeit widmet sich Lea Birringer parallel intensiv der Kammermusi­k.

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