Saarbruecker Zeitung

Struff verpasst Überraschu­ng, Marterer und Niemeier siegen

Deutscher Tennisprof­i unterliegt Wunderkind Alcaraz in Wimbledon nach 2:1-Satzführun­g. Djokovic mit Mühe weiter. Vorjahres-Halbfinali­st Hurkacz stolpert.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

LONDON (sid/dpa) Tennisprof­i JanLennard Struff hat zum Auftakt in Wimbledon eine große Überraschu­ng nur knapp verpasst. Der 32-jährige Warsteiner verlor am Montagaben­d in der ersten Runde gegen den spanischen Jungstar Carlos Alcaraz mit 6:4, 5:7, 6:4, 6:7 (3:7), 4:6. Nach großem Kampf und starker Leistung kassierte Struff im fünften Satz das entscheide­nde Break zum 4:5, der an Nummer fünf gesetzte Alcaraz verwandelt­e nach 4:10 Stunden seinen zweiten Matchball. Struff hatte Alcaraz vergangene­s Jahr in der ersten Runde der French Open noch bezwungen. Das 19 Jahre alte Wunderkind hat nach vier Turniersie­gen in diesem Jahr aber einen ganz anderen Status und liegt derzeit auf Weltrangli­stenplatz sieben.

Maximilian Marterer hatte zuvor als erster der 13 deutschen Tennisprof­is beim Grand-Slam-Rasenklass­iker die zweite Runde erreicht. Das 4:6, 7:5, 6:4, 7:5 gegen den Slowenen Aljaz Bedene war sein erster Sieg überhaupt im All England Club. Der Nürnberger, in der Weltrangli­ste die Nummer 172, hatte sich durch die Qualifikat­ion ins Hauptfeld gespielt. Das Match war zweimal wegen Regens unterbroch­en worden, bei 4:4 im ersten Satz und bei 4:4 im dritten Durchgang. Zunächst kam Bedene besser aus der Kabine, dann Marterer, der jetzt auf den an 23 gesetzten Frances Tiafoe (USA) trifft.

Kurz darauf zog auch Jule Niemeier als erste Deutsche in der DamenKonku­rrenz in die zweite Runde ein. Die 22 Jahre alte Dortmunder­in setzte sich nach nur 73 Minuten mit 6:1, 6:4 gegen die Chinesin Xiyu Wang und feierte damit ihren ersten Sieg überhaupt bei einem Grand-SlamTurnie­r. Die Weltrangli­sten-97. dominierte die Partie zu Beginn und blieb auch bei steigender Gegenwehr ihrer Kontrahent­in im zweiten Satz souverän. Niemeier trifft nun auf die an Nummer zwei gesetzte Estin Anett Kontaveit.

Titelverte­idiger Novak Djokovic ist mit mehr Mühe als erwartet gestartet. Der sechsmalig­e Champion gewann unter dem geschlosse­nen Dach des Centre Courts gegen den Südkoreane­r Kwon Soonwoo nach 2:27 Stunden 6:3, 3:6, 6:3, 6:4 und feierte seinen 80. Sieg in Wimbledon. „Er hat richtig stark gespielt“, lobte Djokovic seinen Gegner. Für den Serben ist es wohl die letzte Chance in diesem Jahr auf seinen 21. Grand-Slam-Titel. Zu den US Open in New York wird er als Ungeimpfte­r aller Voraussich­t nach nicht reisen dürfen. Schon die Australian Open im Januar hatte Djokovic verpasst.

Ausgeschie­den ist dagegen überrasche­nd Hubert Hurkacz, der als Halbfinali­st des Vorjahres und Sieger in Halle/Westfalen als einer der Mitfavorit­en nach Wimbledon gereist war. Der Pole verlor gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina 6:7 (4:7), 4:6, 7:5, 6:2, 6:7 (8:10). Dabei hatte er die Partie nach Matchbälle­n gegen sich im dritten Satz beinahe wieder unter Kontrolle.

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FOTO: MOLTER/DPA Sein erster Sieg in Wimbledon: Qualifikan­t Maximilian Marterer jubelt nach dem Erstrunden-Erfolg gegen den Slowenen Aljaz Bedene.

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