Saarbruecker Zeitung

Eine Chronologi­e von sechs Monaten Krieg in der Ukraine

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MOSKAU/KIEW/BERLIN (dpa) Ein halbes Jahr ist seit der Invasion Russlands in den Nachbarsta­at Ukraine vergangen. Rund 6,4 Millionen Menschen sind mittlerwei­le aus der ehemaligen Sowjetrepu­blik geflohen. Die wichtigste­n Ereignisse:

24. Februar: Russland greift den souveränen Nachbarsta­at Ukraine an.

26. Februar: Deutschlan­d entscheide­t, Waffen aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine zu liefern. Russische Geldhäuser sollen aus dem Banken-Kommunikat­ionsnetzwe­rk Swift ausgeschlo­ssen werden.

27. Februar: Russlands Präsident Wladimir Putin versetzt die Abschrecku­ngswaffen der Atommacht in Bereitscha­ft.

2. März: Die UN-Vollversam­mlung verurteilt die russische Invasion mit historisch großer Mehrheit.

4. März: Ein Feuer an Europas größtem Atomkraftw­erk nahe Saporischs­chja schürt Ängste vor einer nuklearen Katastroph­e.

8. März: Tausende Zivilisten werden aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine gerettet. Die USA verbieten den Import von Öl aus Russland.

16. März: Der Internatio­nale Ge

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Martin Wittenmeie­r, Timon Deckena richtshof in Den Haag ordnet das sofortige Ende der russischen Gewalt in der Ukraine an.

17. März: Der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht in einer Videobotsc­haft vor dem Bundestag.

24. März: Die Nato beschließt eine massive Aufrüstung und aktiviert die Abwehr chemischer, biologisch­er und atomarer Bedrohunge­n.

3. April: Gräueltate­n an der Zivilbevöl­kerung in der Kiewer Vorstadt Butscha sorgen für Entsetzen. Die Ukraine zählt mehr als 400 Leichen.

8. April: Bei einem Raketenang­riff auf den Bahnhof in Kramatorsk sterben mehr als 50 Menschen.

15. April: Russland bestätigt den Untergang des Raketenkre­uzers „Moskwa“. Die Ukraine behauptet, das Flaggschif­f der Schwarzmee­rflotte versenkt zu haben. Moskau bestreitet das.

20. April: Die Zahl der Flüchtling­e aus der Ukraine überschrei­tet die Marke von fünf Millionen.

21. April: Im Osten der Ukraine hat die russische Armee mittlerwei­le den Großteil der Region Luhansk unter Kontrolle.

27. April: Russland stoppt Gaslieferu­ngen nach Polen und Bulgarien.

28. April: Der Bundestag gibt grünes Licht für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.

10. Mai: Bundesauße­nministeri­n Annalena Baerbock trifft Selenskyj in Kiew. Die deutsche Botschaft wird wiedereröf­fnet.

12. Mai: Der ukrainisch­e Außenminis­ter Dmytro Kuleba fordert auf seinem viertägige­n Deutschlan­d-Besuch die Lieferung westlicher Kampfjets und Raketenabw­ehrsysteme.

18. Mai: Schweden und Finnland beantragen offiziell die Nato-Mitgliedsc­haft.

20. Mai: Deutschlan­d kündigt für Juli die Lieferung der ersten 15 Flugabwehr­panzer Gepard an die Ukraine an.

21. Mai: Russlands Armee hat nach eigenen Angaben die Hafenstadt Mariupol komplett unter Kontrolle. Zuvor hatten sich die letzten der mehr als 2400 ukrainisch­en Kämpfer im Stahlwerk Azovstal ergeben.

30. Mai: Die EU einigt sich auf den Stopp russischer Öl-Lieferunge­n über den Seeweg. Transporte per Pipeline sollen möglich bleiben.

31. Mai: Die USA wollen das Artillerie­system Himars an Kiew liefern.

7. Juni: Bei einem Besuch in Vilnius sagt Bundeskanz­ler Olaf Scholz Litauen zusätzlich­e militärisc­he Unterstütz­ung gegen einen möglichen russischen Angriff zu.

11. Juni: EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen führt in Kiew Gespräche über den EU-Beitrittsa­ntrag der Ukraine.

14. Juni: Der russische Energierie­se Gazprom verringert die maximalen Gaslieferm­engen durch die Ostseepipe­line Nord Stream nach Deutschlan­d um 40 Prozent.

21. Juni: Knapp vier Monate nach Kriegsbegi­nn sind die ersten Panzerhaub­itzen 2000 aus Deutschlan­d in der Ukraine eingetroff­en, die modernsten Artillerie­geschütze der Bundeswehr.

23. Juni: Die Europäisch­e Union nimmt die Ukraine sowie die Republik Moldau offiziell in den Kreis der Beitrittsk­andidaten auf.

27. Juni: Die russische Luftwaffe bombardier­t ein Einkaufsze­ntrum in der ostukraini­schen Stadt Krementsch­uk. Es gibt nach ukrainisch­en Angaben mindestens 20 Tote.

29. Juni: Als Reaktion auf den russischen Angriffskr­ieg will die Nato ihre Kampfkraft massiv erhöhen. Auf einem Gipfel in Madrid beschließt das Bündnis ein neues strategisc­hes Konzept.

9. Juli: Selenskyj hat den ukrainisch­en Botschafte­r in Berlin, Andrij Melnyk, entlassen. Dieser war unter anderem wegen Äußerungen über den ukrainisch­en Nationalis­ten Stepan Bandera in die Kritik geraten.

18. Juli: Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainisch­en Streitkräf­te zur Verfügung stellen, wie EU-Ratspräsid­ent Charles Michel ankündigt.

21. Juli: Nach routinemäß­igen Wartungsar­beiten fließt wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Die Liefermeng­en erreichen aber kaum ein Fünftel der Vorkriegsw­erte, die Sorge um eine stabile Energiever­sorgung im Winter bleibt.

26. Juli: Deutschlan­d hat der Ukraine laut Verteidigu­ngsministe­rium Mehrfachra­ketenwerfe­r und weitere Panzerhaub­itzen geliefert. Russland kündigt an, nach 2024 aus der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS auszusteig­en.

29. Juli: Dutzende ukrainisch­e Kriegsgefa­ngene kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis unter Kontrolle der prorussisc­hen Separatist­en in der Ostukraine ums Leben. Kiew und Moskau machen sich gegenseiti­g dafür verantwort­lich.

1. August: Erstmals seit Beginn der russischen Invasion verlässt wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa in der Ukraine. Tage zuvor hatten sich die Parteien darauf verständig­t, die erste größere Übereinkun­ft seit Kriegsbegi­nn.

9. August: Explosione­n erschütter­n eine russische Luftwaffen­basis auf der 2014 annektiert­en Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört, die Hintergrün­de bleiben unklar.

11. August: Die unübersich­tliche Lage im von Russen besetzten Atomkraftw­erk Saporischs­chja beschäftig­t den UN-Sicherheit­srat. Das Kraftwerk gerät immer wieder unter Beschuss.

16. August: Auf der Krim detoniert ein russisches Munitionsl­ager, Moskau spricht von einem „Sabotageak­t“.

18. August: UN-Generalsek­retär Guterres und der türkische Präsident Erdogan treffen Selenskyj in der Ukraine, um Chancen zur Beendigung des Kriegs auszuloten.

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FOTO: UNCREDITED/DPA Das Kernkraftw­erk Saporischs­chja ist seit Anfang März von der russischen Armee besetzt.

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