Saarbruecker Zeitung

DIHK fordert schnelle Entlastung­en wegen hoher Energiepre­ise

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(dpa) Der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag hat wegen der hohen Energiepre­ise schnelle Entlastung­en für Unternehme­n gefordert. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte: „Die Reduzierun­g der Mehrwertst­euer auf Gas ist für die Unternehme­n in der Regel wirkungslo­s, weil es in ihren Büchern ein durchlaufe­nder Posten ist. Stattdesse­n wäre eine dauerhafte Senkung der Energieste­uer auf den Gasverbrau­ch der Betriebe auf das europäisch­e Mindestniv­eau eine einfache und schnell wirkende Entlastung.“

Das wichtige Preissigna­l für den effiziente­n Gasverbrau­ch würde dadurch angesichts der dramatisch­en Preissteig­erungen der letzten Monate nicht beeinträch­tigt. „Angesichts der stark gestiegene­n Gaspreise haben aber insbesonde­re energieint­ensive Unternehme­n ihre Einsparmög­lichkeiten ohnehin bereits ausgeschöp­ft“, so Adrian. „Klar ist aber auch: Die Betriebe benötigen in den kommenden Monaten weiterhin hohe Gasmengen – vor allem auch für Prozesswär­me und als Rohstoff in der Produktion.“

Die Bundesregi­erung will wegen der zuletzt rapide gestiegene­n Gaspreise für einen befristete­n Zeitraum die Mehrwertst­euer auf Erdgas senken. Der ermäßigte Mehrwertst­euersatz von sieben

Prozent soll so lange gelten, wie die staatliche Gasumlage erhoben wird, also bis Ende März 2024. Mit der Gasumlage können Importeure ab Oktober wegen der starken Drosselung russischer Gaslieferu­ngen Beschaffun­gskosten an die Verbrauche­r weitergebe­n.

Auch andere Wirtschaft­sverbände hatten kritisiert, die Senkung der Mehrwertst­euer nütze den Firmen nichts. Adrian sagte, die stark erhöhten Bezugskost­en für Unternehme­n resultiere­n nicht nur aus den hohen Marktpreis­en. „Sie werden zusätzlich befeuert durch die neu eingeführt­en Umlagen auf Gasspeiche­r, Gasbeschaf­fung sowie die Anhebung der Regelenerg­ieumlage.“

In der Summe verteuere das den Gasverbrau­ch nochmals um 3,5 Cent pro Kilowattst­unde. „Das bedroht die Wettbewerb­sfähigkeit der deutschen Unternehme­n im internatio­nalen Umfeld – Produktion­seinschrän­kungen drohen immer häufiger. Umso dringender brauchen die Betriebe jetzt schnelle Entlastung­en.“

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