Saarbruecker Zeitung

Satelliten von Elon Musk am saarländis­chen Nachthimme­l

- VON LENA ZIEGLER

Sie sehen aus, wie eine helle Perlenkett­e am Himmel. Wer sie sehen kann, könnte denken, dass ein Hobby-Feuerwerke­r zu tief in die Trickkiste gegriffen hat. Doch bei den Himmelsphä­nomenen, die Saarländer am Wochenende beobachten konnten, handelt es sich um eine Kette von Starlink-Satelliten des Raumfahrtu­nternehmen­s SpaceX von Tesla-Chef und -Gründer Elon Musk.

Was zunächst nur eine Mutmaßung vieler Beobachter war, wurde auch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DRL) über den Twitter-Account DLR_next bestätigt: „Weil mehrfach gefragt wurde: Nach dem jüngsten Start sind circa 50 Starlink-Satelliten als helle Kette über Deutschlan­d zu sehen“, heißt es in dem Beitrag zu Sichtungen am Samstagabe­nd.

Auch im Saarland wurden die Satelliten am Samstag gesichtet. So wurde ein SZ-Leser gegen 21.50 Uhr in Hanweiler auf die Satelliten aufmerksam. Wie bereits das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt schrieb auch er, dass die leuchtende­n Starlink-Satelliten aufgrund des klaren Nachthimme­ls sehr deutlich zu sehen waren. Das Phänomen dauerte ungefähr eine Minute.

Wer nun neugierig ist, wie sich das Projekt des amerikanis­chen Multimilli­ardärs im Saarland zeigt, hat dazu in den kommenden Nächten noch mehrfach die Möglichkei­t. Wann sie genau über dem eigenen Wohnort zu sehen sind, finden Beobachter im Internet unter https:// findstarli­nk.com.

Auf der Website des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt erklärt Felix Huber, Direktor der DLR-Einrichtun­g Raumflugbe­trieb und Astronaute­ntraining, dass „Elon Musk Internet aus dem Weltall ermögliche­n möchte. Dieses will er zunächst für die USA und später für die ganze Welt zugänglich machen.“Laut Huber wäre das für entlegene Regionen zum Teil die erste Chance überhaupt, schnellen Internetzu­gang zu erhalten: „Dazu benötigt Musk Tausende Satelliten, um die Verbindung unterbrech­ungsfrei und mit hoher Bandbreite aufrechtzu­erhalten.“

Die Flughöhen müssten dabei mit 500 bis 600 Kilometern relativ nah an der Erde sein, sodass für die volle Starlink-Abdeckung sehr viele Satelliten gebraucht werden, erklärt Huber. Einige tausend Satelliten würden SpaceX reichen, um eine globale Abdeckung zu erzielen. Die enorme Menge bräuchten sie zur Erhöhung der Bandbreite. Huber sagt jedoch auch, dass es andere Konzepte gebe, die mit deutlich weniger Satelliten auskommen würden. Das Projekt ist nicht unumstritt­en, unter anderem weil auch andere Satelliten dadurch gestört werden.

Nach ihrem Start am Samstag waren die Satelliten noch dicht hintereina­nder und bildeten eine helle Perlenkett­e. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt werden sie sich schon bald in der Umlaufbahn verteilen und sind dann weniger sichtbar. Übrigens: Die Satelliten leuchten nicht selbst – sie sind für uns sichtbar, weil sie hoch über der Erde das Sonnenlich­t reflektier­en.

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FOTO: DPA Auf diesem Foto sind in Brandenbur­g zwei Satelliten des Projekts „Starlink“als Lichtstrei­fen am Nachthimme­l zu sehen. Auch im Saarland konnten die Satelliten beobachtet werden.

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