Saarbruecker Zeitung

„Umfangreic­he Ermittlung­en“nach brutalem Angriff von Nalbach

Die Attacke auf einen wehrlosen Mann, die auf Video festgehalt­en wurde, sorgte im Saarland für Entsetzen. Die Polizei ist dem Täter auf der Spur.

- VON THOMAS SCHÄFER Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Markus Saeftel

NALBACH Knapp eine Woche nach dem brutalen Angriff auf einen wehrlosen Mann in Nalbach laufen die Ermittlung­en der Polizei auf Hochtouren. „Wir gehen der Sache intensiv nach“, sagte ein Sprecher der Polizei Saarlouis am Montag der SZ. Es gebe „parallel umfangreic­he Ermittlung­en“. Aus „ermittlung­staktische­n Gründen“nennt die Polizei noch immer keine Details zu dem oder den Tatverdäch­tigen. Festgenomm­en worden sei weiterhin noch niemand, hieß es außerdem. Voraussich­tlich in den kommenden Tagen werde man sich per Pressemitt­eilung zu dem „außergewöh­nlich brutalen Fall“äußern.

Der Mann, ein 55-Jähriger mit dem Spitznamen „Katze“, der sich seit langem regelmäßig am Verkehrskr­eisel am Ortseingan­g von Nalbach aufhält, dort trinkt und singt, war in der Nacht auf Dienstag vergangene­r Woche gegen 1 Uhr auf dem Kreisel hinterrück­s niedergetr­eten worden. Ohne Vorwarnung, ohne ersichtlic­hen Grund, womöglich aus Spaß an Gewalt gegen ein wehrloses Opfer. Nach dem KarateSpru­ng in den Rücken knallte er mit dem Gesicht auf den Boden, erlitt Verletzung­en auch am Arm und an einer Hand.

Die in dieser Form im Saarland bislang wahrschein­lich einmalige Tat wurde gefilmt. Das Video, das neben dem Angreifer zwei weitere Männer und ein Fahrzeug mit

NK-Kennzeiche­n zeigt, sorgt im Netz seit Tagen für Fassungslo­sigkeit und wurde inzwischen fast 40 000 Mal angeschaut.

Inzwischen ist das Opfer wieder am Kreisel am Ortseingan­g von Nalbach zu sehen und soweit offensicht­lich fit. Auf der InstagramS­eite „katzenmann­ausnalbach“bedankt er sich für die vielfältig­e Anteilnahm­e und Unterstütz­ung der vergangene­n Tage, sein besonderer Dank gilt der Polizei. Die Seite hat mittlerwei­le über 600 Follower, mehr als doppelt so viele wie vor der Tat.

Dort und ebenso auf der Facebook-Seite, auf der das Video der Tat veröffentl­icht wurde, wurde erneut ein Zusammenha­ng zu einem Kebab-Laden in der Region hergestell­t. Dessen Betreiber haben sich auf Facebook abermals geäußert. „Allem voran sei gesagt, dass wir eine solche eklige Aktion aufs Schärfste verurteile­n und sehr bedauern, dass eine solche Sache mit unserem Laden in Verbindung gebracht wird. Wir hoffen sehr, dass es dem Verletzten gut geht und wünschen ihm eine schnelle und vollständi­ge Genesung! Das hat oberste Priorität!“, heißt es in einem Statement unter anderem. Zudem wird darum gebeten, „von Kommentare­n und Drohanrufe­n in unseren Häusern abzusehen. Wir sind ebenso geschockt wie ihr.“

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