„Umfangreiche Ermittlungen“nach brutalem Angriff von Nalbach
Die Attacke auf einen wehrlosen Mann, die auf Video festgehalten wurde, sorgte im Saarland für Entsetzen. Die Polizei ist dem Täter auf der Spur.
NALBACH Knapp eine Woche nach dem brutalen Angriff auf einen wehrlosen Mann in Nalbach laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. „Wir gehen der Sache intensiv nach“, sagte ein Sprecher der Polizei Saarlouis am Montag der SZ. Es gebe „parallel umfangreiche Ermittlungen“. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“nennt die Polizei noch immer keine Details zu dem oder den Tatverdächtigen. Festgenommen worden sei weiterhin noch niemand, hieß es außerdem. Voraussichtlich in den kommenden Tagen werde man sich per Pressemitteilung zu dem „außergewöhnlich brutalen Fall“äußern.
Der Mann, ein 55-Jähriger mit dem Spitznamen „Katze“, der sich seit langem regelmäßig am Verkehrskreisel am Ortseingang von Nalbach aufhält, dort trinkt und singt, war in der Nacht auf Dienstag vergangener Woche gegen 1 Uhr auf dem Kreisel hinterrücks niedergetreten worden. Ohne Vorwarnung, ohne ersichtlichen Grund, womöglich aus Spaß an Gewalt gegen ein wehrloses Opfer. Nach dem KarateSprung in den Rücken knallte er mit dem Gesicht auf den Boden, erlitt Verletzungen auch am Arm und an einer Hand.
Die in dieser Form im Saarland bislang wahrscheinlich einmalige Tat wurde gefilmt. Das Video, das neben dem Angreifer zwei weitere Männer und ein Fahrzeug mit
NK-Kennzeichen zeigt, sorgt im Netz seit Tagen für Fassungslosigkeit und wurde inzwischen fast 40 000 Mal angeschaut.
Inzwischen ist das Opfer wieder am Kreisel am Ortseingang von Nalbach zu sehen und soweit offensichtlich fit. Auf der InstagramSeite „katzenmannausnalbach“bedankt er sich für die vielfältige Anteilnahme und Unterstützung der vergangenen Tage, sein besonderer Dank gilt der Polizei. Die Seite hat mittlerweile über 600 Follower, mehr als doppelt so viele wie vor der Tat.
Dort und ebenso auf der Facebook-Seite, auf der das Video der Tat veröffentlicht wurde, wurde erneut ein Zusammenhang zu einem Kebab-Laden in der Region hergestellt. Dessen Betreiber haben sich auf Facebook abermals geäußert. „Allem voran sei gesagt, dass wir eine solche eklige Aktion aufs Schärfste verurteilen und sehr bedauern, dass eine solche Sache mit unserem Laden in Verbindung gebracht wird. Wir hoffen sehr, dass es dem Verletzten gut geht und wünschen ihm eine schnelle und vollständige Genesung! Das hat oberste Priorität!“, heißt es in einem Statement unter anderem. Zudem wird darum gebeten, „von Kommentaren und Drohanrufen in unseren Häusern abzusehen. Wir sind ebenso geschockt wie ihr.“