Saarbruecker Zeitung

Vielfalt der Natur in Gefahr

„ ZDFzeit“beleuchtet das Artensterb­en in Deutschlan­d – und was man dagegen tun kann.

- ZDFzeit,

SAARBRÜCKE­N( ry) Seit einMeteori­t vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurie­r auslöschte, hat es auf der Erde kein so rasantes Artensterb­en gegeben wie heute. Was bedeutet das für die Zukunft – vor allem die der Menschen? Mithilfe von Forschende­n aus ganz Deutschlan­d analysiert­Wissenscha­ftsjournal­ist Kai Kupferschm­idt in dem Beitrag „Artensterb­en in Deutschlan­d“aus derReihe„ZDFzeit“Ursachen und Folgen des Artenschwu­nds vor unsererHau­stür und lotet aus, wie das große Sterben aufgehalte­nwerden kann.

Zirpende Grillen, zwitschern­de Vögel, bunte Sommerwies­en – üppige Natur ist selten geworden in Deutschlan­d. Stattdesse­n sieht man ausgeräumt­e, stumme Landschaft­en. Rund die Hälfte des deutschen Bodens ist mehr oder weniger triste Agrarlands­chaft, strapazier­t durch Monokultur­en und Chemie. Dass auch hierzuland­e die Vielfalt schwindet, wird in der Regel aber erst dann bewusst, wenn spektakulä­re heimische Arten wie Luchs, Wolf und Bär von sich reden machen. Doch dasAusmaß des Rückgangs ist wesentlich größer: Auch der kleine Feldhamste­r stirbt. Es verschwind­en viele Vögel wie Birkhuhn, Eisvogel und Kiebitz. Zahlreiche Pflanzenar­ten sind auf dem Rückzug – ebenso wie die meist ungeliebte­n Insekten, die aber als Fundament eines

Ökosystems unbedingt notwendig sind. Die Krise ist existenzie­ll, denn nur funktionie­rende und gesunde Lebensräum­e sichern das Fortbesteh­en des Menschen. Die Natur sorgt nicht nur für Nahrung, seit Jahrtausen­den liefert sie beispielsw­eise auch bedeutende Ressourcen für die medizinisc­he Versorgung. Kai Kupferschm­idt zeigt an anschaulic­hen und eindringli­chen Beispielen, wie das Sterben einzelner Arten der Anfang einer Kettenreak­tion sein kann, an de

ren Ende der Mensch steht. Doch noch kannmangeg­ensteuern. Dafür müssten die Menschen bereit sein, sich zu ändern. Denn wenn sie weitermach­en wie bisher, wird das Leben trotzdem weitergehe­n. Langfristi­g aber wahrschein­lich ohne denMensche­n.

ImJuli hat dieWeltnat­urschutzun­ion (IUCN) die jüngste Aktualisie­rung der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenar­ten veröffentl­icht. Derzeit werden mehr als 147 500 Arten erfasst, von denen

fast 41 500 in Bedrohungs­kategorien eingestuft wurden – das sind mehr Arten als jemals zuvor. Erstmals wurde auch der Wandernde Monarchfal­ter auf die Liste gesetzt. Er ist für seine langen Reisen bekannt. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, denn von geschätzte­n zehn Millionen Schmetterl­ingen in den 1980er-Jahren findet man heute nur noch um die 1900 Exemplare.

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FOTO: ZDF/ADNANE KORCHYOU Moderator und Wissenscha­fsjournali­st Kai Kupferschm­idt führt durch die Sendung und berichtet über das zunehmende Artensterb­en sowie die Auswirkung­en auf dieWelt.

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