Zwei Bewerbungen für Stelle des Generalstaatsanwaltes
Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Dienstaufsicht über die Staatsanwälte. Amtsinhaber Matschiner geht bald in den Ruhestand.
SAARBRÜCKEN In zweieinhalb Wochen macht Generalstaatsanwalt Günter Matschiner (66) seine „letzte Schicht“, gönnt sich noch ein paar Tage Urlaub. Ende September wird er offiziell in den Ruhestand wechseln. Dann will der erfahrene Jurist, der seit 2017 an der Spitze der Generalstaatsanwaltschaft steht, sich intensiver als es seine Zeit bisher erlaubte, seinen Hobbys widmen. Der Jurist ist nach eigenen Angaben „leidenschaftlicher Radsportler“. Zwischen 5000 und 6000 Kilometer ist er im Jahr im Saarland und im benachbarten Lothringen mit seinem Rennrad unterwegs. „Mir wird es nicht langweilig werden“, meint der künftige Pensionär. Matschiner, der gerne liest, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er lebt in Völklingen. Dort war er in der Vergangenheit auch für die SPD in der Kommunalpolitik aktiv. Der Ortsverein weist ihn heute als Ehrenvorsitzenden aus.
Wer folgt ihm im Amt, zu dem unter anderem die Dienst- und Fachaufsicht über die Staatsanwaltschaft zählt, sowie die Leitung der Zentralstelle zur Bekämpfung des Terrorismus? Der Generalstaatsanwalt übernimmt auch Verfahren vor dem Anwaltsgericht.
Das Justizministerium hat die Stelle (Besoldungsstufe R 5, rund 9200 Euro brutto monatlich ohne Zuschlag) intern ausgeschrieben. Nach Ablauf der Frist liegen zwei Bewerbungen auf dem Tisch. Derzeit werden offenbar Beurteilungen eingeholt und ausgewertet. Zu den Bewerbern macht das Justizressort keine weiteren Angaben. Nach SZInformationen handelt es sich um Michèle Bucher-Rixecker und um Manfred Kost. Beide bestätigten auf Anfrage, dass sie ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Bucher-Rixecker ist seit Jahren Abteilungsleiterin im Justizministerium. In ihr Ressort fällt unter anderem die Aufsicht über die Staatsanwaltschaft. Sie wirkte früher selbst als Staatsanwältin.
Der promovierte Jurist Manfred Kost leitet derzeit die Abteilung
Strafvollzug im Ministerium. Sein Vorgänger war Matschiner. Kost war bis zum Regierungswechsel als Abteilungsleiter auch Stellvertreter des früheren Staatssekretärs Roland Theis (CDU). Zuvor wirkte er als stellvertretender Generalstaatsanwalt. Wie es heißt, würde eine „Beförderung“von Kost den Steuerzahler nicht teurer zu stehen kommen, da er bereits in der Besoldungsstufe R 5 eingruppiert ist.
Nach Informationen aus dem Justizministerium soll die Entscheidung zu der Personalie zeitnah fallen. Die Stelle werde voraussichtlich zum 1. Oktober besetzt.