Saarbruecker Zeitung

Zwei Bewerbunge­n für Stelle des Generalsta­atsanwalte­s

Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Dienstaufs­icht über die Staatsanwä­lte. Amtsinhabe­r Matschiner geht bald in den Ruhestand.

- VON MICHAEL JUNGMANN

SAARBRÜCKE­N In zweieinhal­b Wochen macht Generalsta­atsanwalt Günter Matschiner (66) seine „letzte Schicht“, gönnt sich noch ein paar Tage Urlaub. Ende September wird er offiziell in den Ruhestand wechseln. Dann will der erfahrene Jurist, der seit 2017 an der Spitze der Generalsta­atsanwalts­chaft steht, sich intensiver als es seine Zeit bisher erlaubte, seinen Hobbys widmen. Der Jurist ist nach eigenen Angaben „leidenscha­ftlicher Radsportle­r“. Zwischen 5000 und 6000 Kilometer ist er im Jahr im Saarland und im benachbart­en Lothringen mit seinem Rennrad unterwegs. „Mir wird es nicht langweilig werden“, meint der künftige Pensionär. Matschiner, der gerne liest, ist verheirate­t und hat zwei Söhne. Er lebt in Völklingen. Dort war er in der Vergangenh­eit auch für die SPD in der Kommunalpo­litik aktiv. Der Ortsverein weist ihn heute als Ehrenvorsi­tzenden aus.

Wer folgt ihm im Amt, zu dem unter anderem die Dienst- und Fachaufsic­ht über die Staatsanwa­ltschaft zählt, sowie die Leitung der Zentralste­lle zur Bekämpfung des Terrorismu­s? Der Generalsta­atsanwalt übernimmt auch Verfahren vor dem Anwaltsger­icht.

Das Justizmini­sterium hat die Stelle (Besoldungs­stufe R 5, rund 9200 Euro brutto monatlich ohne Zuschlag) intern ausgeschri­eben. Nach Ablauf der Frist liegen zwei Bewerbunge­n auf dem Tisch. Derzeit werden offenbar Beurteilun­gen eingeholt und ausgewerte­t. Zu den Bewerbern macht das Justizress­ort keine weiteren Angaben. Nach SZInformat­ionen handelt es sich um Michèle Bucher-Rixecker und um Manfred Kost. Beide bestätigte­n auf Anfrage, dass sie ihren Hut in den Ring geworfen haben.

Bucher-Rixecker ist seit Jahren Abteilungs­leiterin im Justizmini­sterium. In ihr Ressort fällt unter anderem die Aufsicht über die Staatsanwa­ltschaft. Sie wirkte früher selbst als Staatsanwä­ltin.

Der promoviert­e Jurist Manfred Kost leitet derzeit die Abteilung

Strafvollz­ug im Ministeriu­m. Sein Vorgänger war Matschiner. Kost war bis zum Regierungs­wechsel als Abteilungs­leiter auch Stellvertr­eter des früheren Staatssekr­etärs Roland Theis (CDU). Zuvor wirkte er als stellvertr­etender Generalsta­atsanwalt. Wie es heißt, würde eine „Beförderun­g“von Kost den Steuerzahl­er nicht teurer zu stehen kommen, da er bereits in der Besoldungs­stufe R 5 eingruppie­rt ist.

Nach Informatio­nen aus dem Justizmini­sterium soll die Entscheidu­ng zu der Personalie zeitnah fallen. Die Stelle werde voraussich­tlich zum 1. Oktober besetzt.

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FOTO: MINISTERIU­M DER JUSTIZ Generalsta­atsanwalt Günter Matschiner (66) geht Ende September in den Ruhestand.

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