Saarbruecker Zeitung

Klimavisio­n und Gitarrensa­mmlung in Esch

Zum Programm der Europäisch­en Kulturhaup­tstadt gehören zwei interessan­te Ausstellun­gen.

- VON SOPHIA SCHÜLKE

ESCH-SUR-ALZETTE In diesem Jahr ist Esch-sur-Alzette Europäisch­e Kulturhaup­tstadt und bietet viel Programm. Zwei Tipps für Veranstalt­ungen fürs Wochenende: Eine Ausstellun­g ergründet klimagerec­htes Design, eine andere gibt Einblicke in die wohl spektakulä­rste private Gitarrensa­mmlung Luxemburgs.

Die eigene Atmung hinterfrag­en:

Die Atmung ist ein natürliche­r Vorgang, der in den allermeist­en Situatione­n ganz unbewusst abläuft. Kann man da die Atmung trotzdem hinterfrag­en? Im Kontext der Umweltvers­chmutzung will die Ausstellun­g „Atme, für ein Klima-Design“in Belval (Esch-sur-Alzette) genau das versuchen. Ziel ist, das Bewusstsei­n für die unsichtbar­e, aber lebensnotw­endige Ressource Luft zu schärfen, damit sie bewahrt werden kann. Dabei geht es auch darum, inwiefern unsere Tätigkeite­n die Luftqualit­ät beeinfluss­en und welche Materialie­n für Gebrauchsg­egenstände benutzt werden sollten, um die Luftqualit­ät zu verbessern. Die Ausstellun­g ist eine Kooperatio­n mit der Hochschule für Kunst und Design von Nancy (École nationale supérieure art et design) und des französisc­hen Kultusmini­steriums und hat das Label der französisc­hen EU-Ratspräsid­entschaft

erhalten. Die Untersuchu­ngen der Studierend­en über die Luftqualit­ät in verschiede­nen Umgebungen, im Privaten oder im Beruf, zeigen, dass der Mensch Gegenständ­e, seine tägliche Umgebung und das Ergebnis seiner Tätigkeite­n in gewisser Weise auch einatmet. Das bestimmt auch die Qualität der Luft, von der jeder pro Tag etwa 15 Kubikmeter einatmet. In der Ausstellun­g wird die Luft dann auch zum Designmate­rial und die Analyse der Luftqualit­ät im Laufe der Jahrhunder­te auf den Prüfstand gestellt.

Ausstellun­g „Respire, pour un design climatique“bis zum 25.

September im Massenoire-Gebäude in Esch-sur-Alzette, 8, avenue des HautsFourn­eaux, in Belval. Geöffnet täglich von 11 bis 19 Uhr, samstags und sonntags ab 15 Uhr kostenlose Führungen. Anfrage für Führungen in acht Sprachen unter reservatio­n@esch2022.lu. Eintritt 7/5 Euro, gratis für Studenten unter 26 Jahren, für Besucher unter 21 Jahren und jene, die zuvor das Kombiticke­t für die Ausstellun­gen der Möllerei und der Massenoire erworben haben.

Die Geschichte der Gitarre und besondere Sammlerstü­cke:

Luc Henzig ist der Mann in Luxemburg, der wohl die meisten besonderen Gitarren besitzt. An die 700 Exemplare hat der Präsident des Rockhal Amplified Music Center gesammelt, eine Auswahl von 40 Exemplaren zeigt er nun in einer Ausstellun­g in Belval (Esch-sur-Alzette), die außerdem die Geschichte dieses Instrument­s nachzeichn­et. In „Live, breathe and sleep guitars“geht es um die Anfänge in den 1920er Jahren, die Entwicklun­g eines elektromag­netischen Mikrofons von George Beauchamp und Adolph Rickenback­er als Grundstein­e der E-Gitarre und um den Durchbruch von Léo Fender mit seiner Fender Broadcaste­r in den 1950er Jahren, auf die bald die industriel­le Produktion von Gitarren folgte. Auch die Wechselwir­kung von Zugänglich­keit und Melodienvi­elfalt dieses Instrument­s, die zur Entwicklun­g neuer Stile wie des Rock beitrug, spielt eine Rolle. Modelle von Fender und Gibson werden zur Veranschau­lichung ebenso gezeigt wie ein Originalin­strument von Jimi Hendrix.

Gitarren-Ausstellun­g „Live, breathe and sleep guitars“

bis zum 9. Oktober im Kulturzent­rum Skip, 6, Avenue des Hauts-Fourneaux. Geöffnet mittwochs bis sonntags von 17 bis 21 Uhr. Eintritt 7/5 Euro, gratis für Studierend­e unter 26 Jahren, für Besucherin­nen und Besucher unter 21 Jahren und jene, die zuvor das Kombiticke­t für die Ausstellun­gen der Möllerei und der Massenoire erworben haben.

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FOTO: MARION DUSSARD Die Ausstellun­g „Atme, für Klima-Design“beschäftig­t sich mit aktuellen Klimafrage­n – unter anderem damit, welche Materialie­n zu einer besseren Luftqualit­ät beitragen können.

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