Nur noch neun Wochen bis zum neuen Globus
Noch sieht es chaotisch aus, aber der Zeitplan soll eingehalten werden: Ende Oktober will Globus seinen neuen Markt in Dudweiler eröffnen. Er wird teurer als geplant.
„Wir kommen jetzt in die Phase, in der eigentlich alle Dinge parallel laufen. Wo dann auch viele Gewerke zeitgleich auf der Baustelle sind und an jeder Ecke gearbeitet wird.“Marktleiter Frank Bennoit über den anstehenden Endspurt auf der Baustelle
DUDWEILER Nur noch neun Wochen. Ende Oktober soll das neue GlobusSchmuckstück in Dudweiler öffnen. Dass schon in nur neun Wochen hier alles blitzeblank sein soll, dass dann Kunden durch die Markthalle laufen und ihre Einkaufswagen füllen: Man kann es sich kaum vorstellen bei diesem vermeintlichen Durcheinander. Es ist ganz schön viel los auf der Großbaustelle direkt an der Autobahn 623. Es wird gemauert, gehämmert, Kabel werden verlegt, es piepst, kracht, links stehen große Kabeltrommeln, rechts Paletten voller Gipssäcke, zwei Männer schieben ein fahrbares Gerüst an den Ort, wo einmal die Weinabteilung sein wird.
In nur neun Wochen soll alles fertig sein? Ein Mann zumindest kann sich das sehr gut vorstellen. „Am Anfang hatte ich da auch meine Schwierigkeiten“, gibt Marktleiter Frank Bennoit zu: „Aber inzwischen habe ich den fertigen Markt schon vor meinem geistigen Auge.“Er ist davon überzeugt, dass alles wie erhofft funktioniert. „Die Baustelle raubt mir nicht den Schlaf und nicht den Verstand. Klar, eine gewisse Unruhe ist immer da“, sagt Bennoit. Vor allem sei da aber eine große Vorfreu
de: „Ich freue mich, wenn es endlich losgehen kann, viele Leute freuen sich darauf.“Die Mitarbeiter seien „top motiviert“, könnten es kaum erwarten.
Aber es ist eben auch noch ganz, ganz viel Arbeit. Drinnen wie draußen. Hier muss noch Estrich verlegt werden, dort müssen Kacheln an die Wände, diese Woche noch kommen die Spezialisten fürs Licht, in drei Wochen die ersten Möbel für die Metzgerei, in vier Wochen werden die Regale im Lager aufgestellt. Gleichzeitig werden fast 30 Bäume auf dem Parkplatz gepflanzt und bald die Außenwände am hinteren Teil des Gebäudes sowie die neue Warenannahme fertig. Die Löcher in der Wand für die Pfandautomaten immerhin kann man schon erkennen. Der Ablaufplan ist ambitioniert, ein Rad muss ins andere greifen in den nächsten Wochen.
„Wir kommen jetzt in die Phase,
wo eigentlich alle Dinge parallel laufen. Wo dann auch viele Gewerke zeitgleich auf der Baustelle sind und an jeder Ecke gearbeitet wird.“Ab nächster oder übernächster Woche werde es „richtig voll“auf dem ehemaligen „Real“-Gelände, dann seien von verschiedensten Firmen insgesamt bis zu 250 Mitarbeiter vor Ort. „Dann beginnt der Endspurt“, sagt Bennoit, der seit mehr als 40 Jahren für Globus arbeitet und seine aktuelle Aufgabe bei allem Stress auch genießt: „Es ist hoch interessant, den Bau zu begleiten und zu sehen, wie alles wächst. Das ist für mich Faszination pur.“
Wenig faszinierend, sondern eher abschreckend sind die Preisentwicklungen in der Baubranche. Die kalkulierten 20 Millionen Euro für den von der Globus-Spitze als „Herkulesaufgabe“bezeichneten Total-Umbau des 1966 entstandenen Marktes werden nicht reichen.
„Es hat sich aus bekannten Gründen einiges verteuert im Laufe des Jahres, damit hat jeder zu kämpfen und das trifft uns auch. Wir liegen leicht über den geplanten Ausgaben“, erklärt Bennoit. Die absehbaren Zusatzkosten seien aber „noch okay“. Lieferprobleme für bestimmte Materialien, die es zu Beginn gegeben habe, kämen inzwischen nur noch äußerst selten vor. Der Zeitplan insgesamt sei also nicht in Gefahr.
Mit einer Ausnahme: Die Gastronomie könne ihren regulären Betrieb erst Mitte Dezember aufnehmen. Dass zur Eröffnung Ende Oktober jemand aber auf den legendären Fleischkäs-Weck von Globus verzichten muss, diese Sorge entkräftet Bennoit. Vor der Tür werde es zum Start Foodtrucks geben: „Für das leibliche Wohl ist also gesorgt.“
Rund 4800 Quadratmeter wird die neue Globus-Markthalle in Dudweiler umfassen, eine für das Unterneh
men kleine Fläche, auf der es vor allem um frische Waren gehen soll. Dazu kommt eine Ladenstraße mit Modehaus, Nagelstudio, Optiker, Toto-Lotto-Laden, Apotheke, Friseur und Eiscafé „Ich denke, es ist uns gelungen, einen guten Mix für die Kunden zusammenzustellen“, findet Bennoit.
Was ihm noch Sorgen macht, ist die Frage, wie schnell die Kunden den Weg zum Globus in Dudweiler finden. Die schwierige Verkehrslage an der Autobahnabfahrt mit vielen Ampeln ist bekannt. „Wir haben demnächst einen Termin mit der Stadt Saarbrücken, wo wir über ein neues Konzept für die Ampelschaltung reden. Es ist für uns ein ganz wichtiges Thema, dass die Zu- und Abfahrt zügiger funktioniert als in der Vergangenheit.“Alles soll schöner und besser werden als früher. Neun Wochen bleiben dafür noch Zeit.