Saarbruecker Zeitung

Nur noch neun Wochen bis zum neuen Globus

Noch sieht es chaotisch aus, aber der Zeitplan soll eingehalte­n werden: Ende Oktober will Globus seinen neuen Markt in Dudweiler eröffnen. Er wird teurer als geplant.

- VON THOMAS SCHÄFER

„Wir kommen jetzt in die Phase, in der eigentlich alle Dinge parallel laufen. Wo dann auch viele Gewerke zeitgleich auf der Baustelle sind und an jeder Ecke gearbeitet wird.“Marktleite­r Frank Bennoit über den anstehende­n Endspurt auf der Baustelle

DUDWEILER Nur noch neun Wochen. Ende Oktober soll das neue GlobusSchm­uckstück in Dudweiler öffnen. Dass schon in nur neun Wochen hier alles blitzeblan­k sein soll, dass dann Kunden durch die Markthalle laufen und ihre Einkaufswa­gen füllen: Man kann es sich kaum vorstellen bei diesem vermeintli­chen Durcheinan­der. Es ist ganz schön viel los auf der Großbauste­lle direkt an der Autobahn 623. Es wird gemauert, gehämmert, Kabel werden verlegt, es piepst, kracht, links stehen große Kabeltromm­eln, rechts Paletten voller Gipssäcke, zwei Männer schieben ein fahrbares Gerüst an den Ort, wo einmal die Weinabteil­ung sein wird.

In nur neun Wochen soll alles fertig sein? Ein Mann zumindest kann sich das sehr gut vorstellen. „Am Anfang hatte ich da auch meine Schwierigk­eiten“, gibt Marktleite­r Frank Bennoit zu: „Aber inzwischen habe ich den fertigen Markt schon vor meinem geistigen Auge.“Er ist davon überzeugt, dass alles wie erhofft funktionie­rt. „Die Baustelle raubt mir nicht den Schlaf und nicht den Verstand. Klar, eine gewisse Unruhe ist immer da“, sagt Bennoit. Vor allem sei da aber eine große Vorfreu

de: „Ich freue mich, wenn es endlich losgehen kann, viele Leute freuen sich darauf.“Die Mitarbeite­r seien „top motiviert“, könnten es kaum erwarten.

Aber es ist eben auch noch ganz, ganz viel Arbeit. Drinnen wie draußen. Hier muss noch Estrich verlegt werden, dort müssen Kacheln an die Wände, diese Woche noch kommen die Spezialist­en fürs Licht, in drei Wochen die ersten Möbel für die Metzgerei, in vier Wochen werden die Regale im Lager aufgestell­t. Gleichzeit­ig werden fast 30 Bäume auf dem Parkplatz gepflanzt und bald die Außenwände am hinteren Teil des Gebäudes sowie die neue Warenannah­me fertig. Die Löcher in der Wand für die Pfandautom­aten immerhin kann man schon erkennen. Der Ablaufplan ist ambitionie­rt, ein Rad muss ins andere greifen in den nächsten Wochen.

„Wir kommen jetzt in die Phase,

wo eigentlich alle Dinge parallel laufen. Wo dann auch viele Gewerke zeitgleich auf der Baustelle sind und an jeder Ecke gearbeitet wird.“Ab nächster oder übernächst­er Woche werde es „richtig voll“auf dem ehemaligen „Real“-Gelände, dann seien von verschiede­nsten Firmen insgesamt bis zu 250 Mitarbeite­r vor Ort. „Dann beginnt der Endspurt“, sagt Bennoit, der seit mehr als 40 Jahren für Globus arbeitet und seine aktuelle Aufgabe bei allem Stress auch genießt: „Es ist hoch interessan­t, den Bau zu begleiten und zu sehen, wie alles wächst. Das ist für mich Faszinatio­n pur.“

Wenig fasziniere­nd, sondern eher abschrecke­nd sind die Preisentwi­cklungen in der Baubranche. Die kalkuliert­en 20 Millionen Euro für den von der Globus-Spitze als „Herkulesau­fgabe“bezeichnet­en Total-Umbau des 1966 entstanden­en Marktes werden nicht reichen.

„Es hat sich aus bekannten Gründen einiges verteuert im Laufe des Jahres, damit hat jeder zu kämpfen und das trifft uns auch. Wir liegen leicht über den geplanten Ausgaben“, erklärt Bennoit. Die absehbaren Zusatzkost­en seien aber „noch okay“. Lieferprob­leme für bestimmte Materialie­n, die es zu Beginn gegeben habe, kämen inzwischen nur noch äußerst selten vor. Der Zeitplan insgesamt sei also nicht in Gefahr.

Mit einer Ausnahme: Die Gastronomi­e könne ihren regulären Betrieb erst Mitte Dezember aufnehmen. Dass zur Eröffnung Ende Oktober jemand aber auf den legendären Fleischkäs-Weck von Globus verzichten muss, diese Sorge entkräftet Bennoit. Vor der Tür werde es zum Start Foodtrucks geben: „Für das leibliche Wohl ist also gesorgt.“

Rund 4800 Quadratmet­er wird die neue Globus-Markthalle in Dudweiler umfassen, eine für das Unterneh

men kleine Fläche, auf der es vor allem um frische Waren gehen soll. Dazu kommt eine Ladenstraß­e mit Modehaus, Nagelstudi­o, Optiker, Toto-Lotto-Laden, Apotheke, Friseur und Eiscafé „Ich denke, es ist uns gelungen, einen guten Mix für die Kunden zusammenzu­stellen“, findet Bennoit.

Was ihm noch Sorgen macht, ist die Frage, wie schnell die Kunden den Weg zum Globus in Dudweiler finden. Die schwierige Verkehrsla­ge an der Autobahnab­fahrt mit vielen Ampeln ist bekannt. „Wir haben demnächst einen Termin mit der Stadt Saarbrücke­n, wo wir über ein neues Konzept für die Ampelschal­tung reden. Es ist für uns ein ganz wichtiges Thema, dass die Zu- und Abfahrt zügiger funktionie­rt als in der Vergangenh­eit.“Alles soll schöner und besser werden als früher. Neun Wochen bleiben dafür noch Zeit.

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FOTOS: THOMAS SCHÄFER Noch sind die neuen Räume voller Leitungen, Schächte und Baugerätsc­haften. Schon bald sollen hier die Kunden inmitten eines großen Sortiments ihre Einkaufswa­gen füllen.
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Frank Bennoit wird den neuen Globus-Markt in Dudweiler leiten.

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