Hans-Werner Schmitz findet jedes Leck
Der Gas- und Wasserexperte von den Stadtwerken bringt sein Wissen aus dem Beruf in das Ehrenamt bei der Feuerwehr ein. Damit kann er Leben retten.
„Ich rieche sofort, ob es Gas ist oder ob da etwas anderes stinkt. Das messen wir auch immer nach, aber ich habe mich da noch nie geirrt.“Hans-Werner Schmitz Feuerwehrmann und Mess-Experte
GERSWEILER Erdgas ist von Natur aus geruchlos. Strömt es ins Haus, dann ist es zwar ungiftig, aber ab einer bestimmten Konzentration explosiv. Und damit Gas nicht unbemerkt austreten kann, stinkt es. „Dieser Gestank nach Fäulnis wird künstlich durch eine Chemikalie zugefügt. Es ist auch Absicht, dass es stinkt und nicht duftet, denn man soll alarmiert sein, wenn man es wahrnimmt“, sagt Hans-Werner Schmitz von den Saarbrücker Stadtwerken.
Dort ist der heute 56-Jährige für die Gas- und Wassernetztechnik zuständig und immer wieder im Einsatz nach Rohrbrüchen oder anderen Störungen. Außerdem ist Schmitz bei der Freiwilligen Feuerwehr Gersweiler und dort schon aufgrund seines Berufes ein nach vielen erfolgreichen Einsätzen geschätzter Spezialist. „Uns wird oft Gasgeruch gemeldet. Ich rieche sofort, ob es Gas ist oder ob da etwas anderes stinkt. Das messen wir auch immer nach, aber ich habe mich da noch nie geirrt“, sagt er. Und das glaubt man ihm auch, da er täglich mit Gas- und Wasserleitungen zu tun hat.
Mit Rohrbrüchen kennt er sich aus. Ob nun große Trinkwasserleitungen bersten oder der Heimwerker die Gasleitung anbohrt: Schmitz und seine Kollegen von den Stadtwerken stellen Gas und Wasser ab und beginnen mit Reparaturen. Wird in solchen Fällen die Feuerwehr gerufen, kann Schmitz seiner Netzleitstelle bei den Stadtwerken so präzise Angaben machen, dass die Störungsteams viel Zeit sparen.
Seit 1978 ist Schmitz in der Feuerwehr. Er trat als Jugendfeuerwehrmann ein und schaffte es bis zum stellvertretenden Wehrführer der Stadt Saarbrücken – eine Feuerwehrkarriere bis weit nach oben. Noch immer ist Schmitz Löschbezirksführer in Gersweiler, inzwischen in der dritten Amtsperiode. Das zeigt, wie groß der Vertrauensbeweis seiner Kameraden ist, dauert doch so eine Amtszeit sechs Jahre.
Die Begeisterung für das Ehrenamt liegt in der Familie. Der Patenonkel war Feuerwehrmann in Ottenhausen, mehrere Cousins sind in der Feuerwehr. „Wir sind irgendwie eine Feuerwehrfamilie“, sagt
Schmitz. Kinder hat er nicht, aber: „Wenn ich welche hätte, wären die sicher auch in der Feuerwehr.“Der gelernte Rohrnetzbauer war immer im Löschbezirk Gersweiler, ist ein Gersweiler Bub und fing schon als Azubi an bei den Stadtwerken. Mehr Konstanz geht nicht.
Jetzt ist Schmitz gespannt, ob er als Löschbezirksführer wiedergewählt wird: „Aber das ist eine Entscheidung des Teams, da bin ich auch offen für eine Nachfolge.“