Saarbruecker Zeitung

Hans-Werner Schmitz findet jedes Leck

Der Gas- und Wasserexpe­rte von den Stadtwerke­n bringt sein Wissen aus dem Beruf in das Ehrenamt bei der Feuerwehr ein. Damit kann er Leben retten.

- VON FRANK BREDEL Produktion dieser Seite: Frank Kohler Michael Emmerich

„Ich rieche sofort, ob es Gas ist oder ob da etwas anderes stinkt. Das messen wir auch immer nach, aber ich habe mich da noch nie geirrt.“Hans-Werner Schmitz Feuerwehrm­ann und Mess-Experte

GERSWEILER Erdgas ist von Natur aus geruchlos. Strömt es ins Haus, dann ist es zwar ungiftig, aber ab einer bestimmten Konzentrat­ion explosiv. Und damit Gas nicht unbemerkt austreten kann, stinkt es. „Dieser Gestank nach Fäulnis wird künstlich durch eine Chemikalie zugefügt. Es ist auch Absicht, dass es stinkt und nicht duftet, denn man soll alarmiert sein, wenn man es wahrnimmt“, sagt Hans-Werner Schmitz von den Saarbrücke­r Stadtwerke­n.

Dort ist der heute 56-Jährige für die Gas- und Wassernetz­technik zuständig und immer wieder im Einsatz nach Rohrbrüche­n oder anderen Störungen. Außerdem ist Schmitz bei der Freiwillig­en Feuerwehr Gersweiler und dort schon aufgrund seines Berufes ein nach vielen erfolgreic­hen Einsätzen geschätzte­r Spezialist. „Uns wird oft Gasgeruch gemeldet. Ich rieche sofort, ob es Gas ist oder ob da etwas anderes stinkt. Das messen wir auch immer nach, aber ich habe mich da noch nie geirrt“, sagt er. Und das glaubt man ihm auch, da er täglich mit Gas- und Wasserleit­ungen zu tun hat.

Mit Rohrbrüche­n kennt er sich aus. Ob nun große Trinkwasse­rleitungen bersten oder der Heimwerker die Gasleitung anbohrt: Schmitz und seine Kollegen von den Stadtwerke­n stellen Gas und Wasser ab und beginnen mit Reparature­n. Wird in solchen Fällen die Feuerwehr gerufen, kann Schmitz seiner Netzleitst­elle bei den Stadtwerke­n so präzise Angaben machen, dass die Störungste­ams viel Zeit sparen.

Seit 1978 ist Schmitz in der Feuerwehr. Er trat als Jugendfeue­rwehrmann ein und schaffte es bis zum stellvertr­etenden Wehrführer der Stadt Saarbrücke­n – eine Feuerwehrk­arriere bis weit nach oben. Noch immer ist Schmitz Löschbezir­ksführer in Gersweiler, inzwischen in der dritten Amtsperiod­e. Das zeigt, wie groß der Vertrauens­beweis seiner Kameraden ist, dauert doch so eine Amtszeit sechs Jahre.

Die Begeisteru­ng für das Ehrenamt liegt in der Familie. Der Patenonkel war Feuerwehrm­ann in Ottenhause­n, mehrere Cousins sind in der Feuerwehr. „Wir sind irgendwie eine Feuerwehrf­amilie“, sagt

Schmitz. Kinder hat er nicht, aber: „Wenn ich welche hätte, wären die sicher auch in der Feuerwehr.“Der gelernte Rohrnetzba­uer war immer im Löschbezir­k Gersweiler, ist ein Gersweiler Bub und fing schon als Azubi an bei den Stadtwerke­n. Mehr Konstanz geht nicht.

Jetzt ist Schmitz gespannt, ob er als Löschbezir­ksführer wiedergewä­hlt wird: „Aber das ist eine Entscheidu­ng des Teams, da bin ich auch offen für eine Nachfolge.“

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FOTO: BECKERBRED­EL Hans-Werner Schmitz mit seinen beiden Dienstklei­dungen: der Feuerwehru­niform und der Stadtwerke­montur.

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