Saarbruecker Zeitung

Klopp: „Wenn es regnet, muss man auch raus“

Der FC Liverpool steckt nach dem 1: 2 bei Manchester United früh in der Krise. Trainer Jürgen Klopp hofft nach dem Fehlstart auf eine schnelle Wende.

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MANCHESTER (sid) Jürgen Klopp wirkte nach dem Spiel gegen Manchester United erstaunlic­h gefasst. Von Panik war beim Teammanage­r des FC Liverpool nach dem schlechtes­ten Saisonstar­t seit zehn Jahren nichts zu spüren. Trotz bereits fünf Punkten Rückstand auf Titelverte­idiger Manchester City und sieben auf Tabellenfü­hrer FC Arsenal überwog beim 55-Jährigen nach dem 1:2 (0:1) beim Erzrivalen die Hoffnung auf eine schnelle Wende.

Der Auftritt der Reds in Old Trafford sei „kein Katastroph­enspiel“gewesen, meinte Klopp. Die Situation mit nur zwei mageren Punkten aus drei Spielen und Platz 16 sei „nicht die einfachste aller Zeiten. Aber wenn es regnet, muss man auch raus. Im Moment zählt für uns nur eins – das Ergebnis. Das ist das, was heute weh tut“, sagte Klopp.

Gründe für die unerwartet­e Krise an der Anfield Road gibt es einige. Zum einen kämpft Klopp mit großen Verletzung­ssorgen. Insgesamt fehlten beim Gastspiel im Theater der Träume neun Spieler, darunter Thiago, Naby Keita, Ibrahima Konaté, Joel Matip und Diogo Jota. 75-Millionen-Neuzugang Darwin Nunez saß nach seinem Kopfstoß gegen Crystal Palace (1:1) sein erstes von drei Spielen Sperre ab.

Weiterhin anfällig präsentier­te sich vor allem die übriggebli­ebene Defensivab­teilung. Trent AlexanderA­rnold war als Rechtsvert­eidiger 90 Minuten abgemeldet, Virgil van Dijk läuft seinem Ruf als einer der besten Innenverte­idiger der Welt weit hinterher. Beim verdienten United-Führungstr­effer des früheren Dortmunder­s Jadon Sancho (16.) agierte van Dijk zu passiv, die deftige Standpauke von Mittelfeld­Routinier James Milner folgte nur Sekunden später. Erst nachdem Marcus Rashford (54.) erhöht hatte, sah Klopp eine Steigerung im Spiel seiner Mannschaft. Mo Salah (81.) konnte Liverpools erste Niederlage im 22. Ligaspiel des Jahres trotzdem nicht mehr verhindern.

„Ab einem gewissen Moment haben wir das Spiel dann in den Griff bekommen und einen Haufen gutes Zeug auf das Feld gekriegt. Am Ende ist die Uhr zu schnell abgelaufen. Dann ging auch die Kraft verloren“, sagte Klopp. Optionen, um den Kräftevers­chleiß gegen ein beherzt auftretend­es ManU, das in der Tabelle an Liverpool vorbeizog, zu kompensier­en, waren für ihn Mangelware. „Wir hatten sonst noch Innenverte­idiger und Kinder auf der Bank“, sagte er und spielte damit unter anderem auf seine Talente Stefan Bajcetic und Bobby Clark an, die beide erst 17 Jahre alt sind.

Liverpools Antwort muss trotz der dünnen Personalde­cke schnell her, am kommenden Samstag (16 Uhr/ Sky) geht es für die Reds bereits mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger AFC Bournemout­h weiter. „Anfield muss da rocken, wir müssen das Feuer entfachen. Wir werden absolut alles versuchen, was die Liverpool-Fans von uns erwarten“, versprach Klopp: „Wir werden um unser Leben kämpfen.“

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FOTO DAVIES/DPA Liverpools Trainer Jürgen Klopp (links) verlor das Duell gegen Erzrivale Manchester United mit seinem Trainer Trainer Erik ten Hag.

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