Für das Ford-Werk in Saarlouis
Noch 2022 soll die Entscheidung fallen, welcher Investor aus der Autoindustrie den Zuschlag für die künftige Nutzung des Ford- Geländes bekommt.
SAARBRÜCKEN/SAARLOUIS Die Landesregierung hat nach den Worten von Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) in den vergangenen Monaten Gespräche mit Autoherstellern „aus der ganzen Welt“geführt, um eine Zukunft für das Ford-Werk in Saarlouis zu finden. Dabei hätten mehrere Hersteller „ernsthaftes Interesse angemeldet, am Standort Saarlouis künftig Elektroautos zu bauen“.
Jetzt würden in kurzen Zeitabständen finale Gespräche geführt,
sagte Barke am Donnerstag. Wer den
Zuschlag bekommt, ist noch offen. Die Entscheidung soll noch 2022 fallen, da die Zeit dränge. „Man muss wissen, dass diejenigen, die an einer Produktion von Elektrofahrzeugen am Standort interessiert sind, auf
Saar-Wirtschaftsminister kurzer Zeitachse auf Entscheidungen warten. Die Interessenten müssen gute Konzepte vorlegen, wir gute Pakete zur Unterstützung von Ansiedlungen“, so Barke. Ein Investor brauche etwa zwei Jahre, bis er ein neues Produkt an den Start bringen kann. Spätestens 2024 müsse also mit den Vorbereitungen begonnen werden. Zudem hätten die Gesprächspartner bereits gefragt, ob die guten Leute bei Ford noch an Bord sind, wie es mit der Motivation aussehe und ob die Leute bei der Stange bleiben. Es sei schon deshalb wichtig, schnell eine Entscheidung zu treffen, weil die Autohersteller in ganz Europa auf der Suche nach einem geeigneten Standort seien.
Zuletzt gab es Spekulationen, der Investor für Saarlouis könnte aus den USA oder aus Asien kommen. Barke wollte dazu nichts sagen. Er ließ aber durchblicken, dass es zwei Möglichkeiten der Nutzung des Geländes gibt: Denkbar ist, dass ein Autohersteller das gesamte FordGelände übernimmt. Einer der Interessenten habe sogar gesagt, das Gelände sei für seine Pläne zu klein. Ein anderer Investor käme dagegen mit einem Teil der Fläche aus. Dann ließen sich weitere Betriebe ansiedeln, etwa Zulieferer.
Barke will das Ford-Management überzeugen, möglichst bis Ende 2025 mit an Bord zu bleiben, um den Übergang mitzugestalten. Finale Gespräche mit dem FordEuropa-Management über Details einer Zusammenarbeit sollen laut Barke in der kommenden Woche stattfinden. Anschließend werden der Betriebsrat und die Belegschaft einbezogen, bevor sich am Dienstag, 6. September, der Ministerrat der Landesregierung damit befasst, wie es weitergeht. „Das Ganze wird nur in einem guten Zusammenspiel mit Ford, Ford-Belegschaft und der Landesregierung gut funktionieren“, betont Barke. Deshalb ist auch ein Vertrag mit der Ford-Spitze vorgesehen, damit diese ab einem bestimmten Zeitpunkt kein Vetorecht gegen die weitere Nutzung des Geländes mehr hat.
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