Saarbruecker Zeitung

Ein Krisenmini­ster auf gutem Weg

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Den Start in sein Amt als Wirtschaft­sminister hat sich Jürgen Barke (SPD) ganz sicher anders vorgestell­t.

Erst das Desaster um Ford, dann auch noch die Turbulenze­n rund um die geplante Ansiedlung des chinesisch­en Batteriehe­rstellers SVolt in Überherrn. Ausgang: immer noch ungewiss. Und jetzt auch noch die Energiekri­se in Folge des Russland-Ukraine-Krieges mit derzeit noch völlig unabsehbar­en Folgen insbesonde­re für kleine und mittlere Betriebe an der Saar.

Vieles spricht jedoch jetzt bereits dafür, dass die Landesregi­erung mit Barke als Minister einen Glücksgrif­f getan hat. Der richtige Mann am richtigen Ort. Einer, der sich schon zuvor viele Jahre als Wirtschaft­s-Staatssekr­etär und Krisenmana­ger für viele Betriebe in Not bewährt hat. Einer seiner Hauptvorzü­ge dürfte sein, dass Barke pragmatisc­h und ruhig an die Dinge herangeht. Die Öffentlich­keit sucht er in der Regel erst dann, wenn er Lösungen präsentier­en kann. So, wie sich jetzt auch eine Lösung bei Ford abzeichnet.

Barke ist zwar gerne leise, kann aber auch Druck ausüben. So hat er in jüngster Zeit mehrfach Ford dazu gedrängt, in der Übergangsp­hase zu einem neuen Investor an Bord zu bleiben und für einen sauberen Übergang für möglichst viele Ford-Beschäftig­te zu sorgen. Zugleich ist Barke das Kunststück gelungen, nahezu geräuschlo­s hinter den Kulissen mit interessie­rten Investoren für das FordGeländ­e aus aller Welt zu verhandeln. So, wie es jetzt aussieht, fällt die Entscheidu­ng noch 2022. Eine gute Nachricht. Barke hat sich schon in der kurzen Zeit im Amt als Krisenmini­ster bewährt. Er ist auf einem guten Weg. Doch jetzt muss erst einmal das düstere Kapitel Ford zu einem akzeptable­n Abschluss gebracht werden.

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