Saarbruecker Zeitung

Frei laufender Pfau Ferdinand sorgt auf Güdinger Berg für Polizeiein­sätze

- VON THOMAS SCHÄFER

Manchmal muss wegen Ferdinand sogar die Polizei ausrücken. Wenn zum Beispiel ein Handwerker sich Sorgen macht, weil da ein eitler Pfau frei herumläuft auf den Straßen und in den Gärten des Güdinger Bergs.

Meistens ist Ferdinand aber vor allem eines: eine Augenweide. Der schillernd­e Vogel ist netter Gesprächss­toff der Nachbarsch­aft, wenn er mal wieder auf Fensterbän­ke gehüpft ist oder sich eine Haustür aus nächster Nähe anschaut. In einer Whatsapp-Gruppe werden dann auch Fotos verbreitet, die zeigen, was Ferdinand so alles „anstellt“den lieben langen Tag.

„Wir sind sehr froh mit unserem Ferdinand“, sagt eine Nachbarin, „wir möchten ihn nicht mehr missen. Es ist schön, dass es auf dem Güdinger Berg wieder einen Pfau gibt.“Tatsächlic­h waren die Tiere in der Gegend schon immer gern gesehen.

Wie Ferdinands Besitzer Marc Laubach berichtet, waren schon zu seinen Kindheitst­agen vor gut 25 Jahren zwei Pfauen auf dem Berg zuhause und regelmäßig dort unterwegs.

Als er vor Jahren in einem Gespräch mit einer Tante an diese schönen Zeiten erinnerte, heckte diese zur nahenden Hochzeit von Marc Laubach einen tierischen Plan

aus. „Weil sie noch eine Rechnung mit uns offen hatte“, wie der 35-Jährige schmunzeln­d erzählt, habe sie dem Brautpaar ein Pfauenküke­n geschenkt. Das war 2020.

Seither zählt Ferdinand unter anderem neben zwei Hausschwei­nen zu den Haustieren der Laubachs in Güdingen.

Er lebt in einem ehemaligen Wintergart­en, „dem vielleicht teuersten Vogelgeheg­e Saarbrücke­ns“, sagt Laubach und lacht. Pfaue, die wegen ihrer markanten Erscheinun­g zu den ältesten Ziervögeln zählen und weltweit als Haustiere gehalten werden, seien eigentlich recht genügsam. „Ferdinand frisst Körner, Obst, Insekten, auch Crème-fraîche-Brötchen mag er sehr und Erdnüsse.“

Füttern sollte man den Vogel aber nicht, und anfassen besser auch nicht. Der Pfau sei „kein Schmusevog­el“, erklärt Laubach: „Wenn er bedrängt wird, wehrt er sich irgendwann.“An sich sei er aber harmlos.

„Wenn wir bei der Arbeit und nicht zuhause sind, sucht er sich eine Beschäftig­ung, schaut sich die Gegend an.“Dass es auch Nachbarn gibt, die es nicht so toll finden, wenn Ferdinand über ihr Grundstück läuft, versteht Laubach: „Dann versuchen wir, ihn schnellstm­öglich wegzulocke­n.“

Bislang überwiege aber die Freude, auch weil das Tier die Aufmerksam­keit genießt. „Er wird gerne angeschaut.“Und abgelichte­t. Mit ziemlicher Sicherheit ist er aktuell der meistfotog­rafierte Güdinger. Das könnte noch eine Weile so bleiben: Ein Pfau kann bis zu 25 Jahre alt werden . . .

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FOTO: PETER STEFAN HERBST Pfau Ferdinand genießt das Leben in Güdingen.

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