Saarbruecker Zeitung

Bademeiste­r blickt auf gute Besucherza­hlen

Marcus Frey, der neue Betriebsle­iter des Kleinblitt­ersdorfer Freibades, zieht kurz vor Saisonende zufrieden Bilanz.

- VON HEIKO LEHMANN

KLEINBLITT­ERSDORF Wenn bis zum 11. September noch 1000 Gäste ins Kleinblitt­ersdorfer Freibad kommen, dann hat das Freibad die starken Besucherza­hlen der Vor-Corona-Zeit erreicht. 2019 kamen 34 000 Gäste ins Freibad – aktuell sind es 33 000. „In diesem Jahr hatten wir einen SuperSchwi­mmbad-Sommer. Die Zahlen sind stark, gerade weil durch Corona

keiner so richtig wusste, wo die Reise hingeht“, sagt Marcus Frey.

Er ist seit diesem Jahr der verantwort­liche Betriebsle­iter des Kleinblitt­ersdorfer Freibades – oder wie der Volksmund sagt: der neue Bademeiste­r. „Ich habe keine Probleme damit, wenn jemand Bademeiste­r sagt. Ich bin ja selber in der Zeit groß geworden, als es nur den Bademeiste­r gab“, sagt der 39-Jährige. Ein Traumberuf? „Ja, bei mir ist das so. Ich bin mit neun Jahren zur Deutschen Lebens-RettungsGe­sellschaft (DLRG) und habe mich zum Rettungssc­hwimmer ausbilden lassen. Ab diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich das beruflich machen möchte“, blickt Frey zurück. 2002 erlernte er den Beruf Fachangest­ellter für Bäderbetri­ebe. Anschließe­nd besuchte er erfolgreic­h die Meistersch­ule und wurde Meister für Bäderbetri­ebe. Danach arbeitete er in saarländis­chen Bädern und auch am Bostalsee. Am größten saarländis­chen See wurde es zum ersten Mal richtig ernst in seiner Karriere. „Wir mussten einen Menschen nach einem Badeunfall reanimiere­n. Es hat funktionie­rt, wir konnten ihm das Leben retten.“

Wesentlich lustiger wurde es im Freibad in St. Ingbert. „Dort hat ein Mann beim Sprung ins Wasser sein Gebiss verloren und nicht wiedergefu­nden. Ich musste durch das Springerbe­cken tauchen und habe das Gebiss letztlich unbeschade­t gefunden“, erzählt Frey. Seit 2016 arbeitet er im Kleinblitt­ersdorfer Freibad, ist Angestellt­er bei der Gemeinde. Er stammt aus Auersmache­r, lebt auch dort. „Wenn es nach mir geht, gehe ich hier auch in Rente. Aber bis dahin sind es noch fast 30 Jahre.“

Wenn in Sommer-Spitzenzei­ten 1600 Badegäste pro Tag ins Freibad kommen, haben er und drei weitere Aufsichtsp­ersonen im Bad nur das Wasser im Blick. „Bei einem so gro

„Wenn es nach mir geht, gehe ich hier auch in Rente.“Marcus Frey

ßen Andrang ist den ganzen Tag volle Konzentrat­ion angesagt. Du bist im Prinzip ständig dabei, das Wasser und die Menschen zu beobachten, damit nichts passiert“, sagt er. Und in seinem ersten Jahr ist, wie in vielen Jahren zuvor, nichts passiert. „Insektenst­iche und hier und da mal ein Pflaster auf eine Wunde kleben. Größere Unfälle gab es nicht“, sagt der 39-Jährige.

Während es in anderen Freibädern im Regionalve­rband häufiger zu Auseinande­rsetzungen kommt, die teilweise auch Polizeiein­sätze nach sich ziehen, ist es in Kleinblitt­ersdorf eher ruhig. „Wir haben schon seit etwa 20 Jahren Sicherheit­spersonal im Bad. Das wissen die Gäste. Wir haben keine unangenehm­en Vorfälle.“Vor und nach der Hochsaison schlüpft der Bademeiste­r

in alle möglichen Handwerksb­erufe hinein „Die Grünanlage muss gepflegt werden. An der ein oder anderen Stelle müssen neue Fliesen gelegt werden. Die Technik muss ständig überprüft werden. Wenn wir die Sonnenschi­rme reparieren, werden wir kurzzeitig sogar zu Schneidern. Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich diesen Beruf liebe. Er ist so vielseitig.“

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FOTO: HEIKO LEHMANN Bademeiste­r Marcus Frey bezeichnet seinen Job im Kleinblitt­ersdorfer Freibad als Traumberuf.

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