Rucksäcke treffen auf Satteltaschen
Deutsch-französische Freundschafts-Radtour startet in Völklingen.
VÖLKLINGEN Treffpunkt ist die Fährmann-Statue neben der Wehrdener Brücke in Völklingen: An diesem Freitag, 26. August, 10 Uhr, starten dort 15 deutsche und 15 französische Radler zu einer dreitägigen Tour durchs Saarland. Die Kurzreisen haben Tradition, mittlerweile steht die siebte Auflage auf dem Programm. Zum vierten Mal trifft man sich in Deutschland. Alles begann 2014, als sich einige Pedaleure aus den beiden Ländern bei einer Veranstaltung im Deutsch-Französischen-Garten in Saarbrücken begegneten. Man kam ins Gespräch und beschloss, eine gemeinsame Tour auf die Beine zu stellen – auch um zu zeigen, dass aus den einst lange verfeindeten Nachbarn inzwischen Freunde geworden sind. „70 Jahre Frieden zwischen Deutschland und Frankreich“, lautete das Motto bei der Premiere 2015. Seitdem wird jedes Jahr gemeinsam in die Pedale getreten– abwechselnd in Deutschland und in Frankreich. Nur 2020 machte Corona einen Strich durch die Rechnung.
Maximal 30 Radler können mit. „Ab der dritten Tour waren wir jedes Mal ausgebucht“, berichtet Hans Holderbaum von der Ortsgruppe Völklingen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Auch in diesem Jahr waren die Plätze schnell vergeben. Mehr Männer als Frauen haben sich angemeldet, die Altersspanne reicht von über 50 bis über 80 Jahre. Auch E-Bikes sind am Start. Insgesamt werden etwa 200 Kilometer zurückgelegt.
Am ersten Tag führt die Tour vorbei am geografischen Mittelpunkt des Saarlandes zur Besichtigung der Abtei Tholey. Dann geht es nach Homburg. Auf dem Weg dorthin informiert sich die Gruppe über die Ausgrabungen im Wareswald. Der letzte Tag beginnt mit einem Besuch der Schlossberghöhlen, dann geht’s zurück nach Völklingen.
Viele Teilnehmer sind schon öfter mitgefahren, vier Fahrradfreunde waren immer dabei. Wie in jedem Jahr gibt es aber auch neue Gesichter. Da einige Radler beide Sprachen sprechen, ist die Kommunikation kein Problem. „Wir kommen bestens miteinander aus“, versichert Organisator Holderbaum. Im Laufe der Zeit sind Freundschaften entstanden. Die Liebe zum Radeln eint, es gibt aber auch Unterschiede: Franzosen sind meist mit Rucksack unterwegs, erklärt Holderbaum. Ihre saarländischen Nachbarn hingegen setzen auf Packtaschen. Viele Kilos muss allerdings niemand mitschleppen, denn zwei Personen begleiten den Tross mit einem Fahrzeug. Sie transportieren das Gepäck und die Verpflegung fürs Picknick.
Beim geselligen Beisammensein am Abend lässt man dann den Tag Revue passieren. Auf Luxus wird bewusst verzichtet, die Radwanderer übernachten in Jugendherbergen. Da die Tour den Austausch und die Freundschaft der Nachbarn fördert, gibt es einen Zuschuss aus dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.