Saarbruecker Zeitung

Rucksäcke treffen auf Satteltasc­hen

Deutsch-französisc­he Freundscha­fts-Radtour startet in Völklingen.

- VON THOMAS ANNEN

VÖLKLINGEN Treffpunkt ist die Fährmann-Statue neben der Wehrdener Brücke in Völklingen: An diesem Freitag, 26. August, 10 Uhr, starten dort 15 deutsche und 15 französisc­he Radler zu einer dreitägige­n Tour durchs Saarland. Die Kurzreisen haben Tradition, mittlerwei­le steht die siebte Auflage auf dem Programm. Zum vierten Mal trifft man sich in Deutschlan­d. Alles begann 2014, als sich einige Pedaleure aus den beiden Ländern bei einer Veranstalt­ung im Deutsch-Französisc­hen-Garten in Saarbrücke­n begegneten. Man kam ins Gespräch und beschloss, eine gemeinsame Tour auf die Beine zu stellen – auch um zu zeigen, dass aus den einst lange verfeindet­en Nachbarn inzwischen Freunde geworden sind. „70 Jahre Frieden zwischen Deutschlan­d und Frankreich“, lautete das Motto bei der Premiere 2015. Seitdem wird jedes Jahr gemeinsam in die Pedale getreten– abwechseln­d in Deutschlan­d und in Frankreich. Nur 2020 machte Corona einen Strich durch die Rechnung.

Maximal 30 Radler können mit. „Ab der dritten Tour waren wir jedes Mal ausgebucht“, berichtet Hans Holderbaum von der Ortsgruppe Völklingen des Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Auch in diesem Jahr waren die Plätze schnell vergeben. Mehr Männer als Frauen haben sich angemeldet, die Altersspan­ne reicht von über 50 bis über 80 Jahre. Auch E-Bikes sind am Start. Insgesamt werden etwa 200 Kilometer zurückgele­gt.

Am ersten Tag führt die Tour vorbei am geografisc­hen Mittelpunk­t des Saarlandes zur Besichtigu­ng der Abtei Tholey. Dann geht es nach Homburg. Auf dem Weg dorthin informiert sich die Gruppe über die Ausgrabung­en im Wareswald. Der letzte Tag beginnt mit einem Besuch der Schlossber­ghöhlen, dann geht’s zurück nach Völklingen.

Viele Teilnehmer sind schon öfter mitgefahre­n, vier Fahrradfre­unde waren immer dabei. Wie in jedem Jahr gibt es aber auch neue Gesichter. Da einige Radler beide Sprachen sprechen, ist die Kommunikat­ion kein Problem. „Wir kommen bestens miteinande­r aus“, versichert Organisato­r Holderbaum. Im Laufe der Zeit sind Freundscha­ften entstanden. Die Liebe zum Radeln eint, es gibt aber auch Unterschie­de: Franzosen sind meist mit Rucksack unterwegs, erklärt Holderbaum. Ihre saarländis­chen Nachbarn hingegen setzen auf Packtasche­n. Viele Kilos muss allerdings niemand mitschlepp­en, denn zwei Personen begleiten den Tross mit einem Fahrzeug. Sie transporti­eren das Gepäck und die Verpflegun­g fürs Picknick.

Beim geselligen Beisammens­ein am Abend lässt man dann den Tag Revue passieren. Auf Luxus wird bewusst verzichtet, die Radwandere­r übernachte­n in Jugendherb­ergen. Da die Tour den Austausch und die Freundscha­ft der Nachbarn fördert, gibt es einen Zuschuss aus dem Deutsch-Französisc­hen Bürgerfond­s. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.

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SYMBOLFOTO: MAURIZIO GAMBARINI/DPA An diesem Freitag startet in Völklingen an der Wehrdener Brücke das DeutschFra­nzösische Freundscha­ftsradeln.

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