Saarbruecker Zeitung

KuBa-Galerie präsentier­t Max Mertz

Der gebürtige Homburger war einer der ganz Großen in der saarländis­chen Kunstszene. Das Saarbrücke­r Kulturzent­rum am Eurobahnho­f widmet ihm nun eine große Sonderscha­u.

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Max Mertz zählt zu den prägenden Künstlerpe­rsönlichke­iten, die ab den 1950er und 1960er Jahren das Kunstgesch­ehen und die künstleris­chen Entwicklun­gen unserer Region wesentlich mitbestimm­ten.

SAARBRÜCKE­N (red) Die Galerie im KuBa würdigt in einer umfänglich­en Werkschau das künstleris­che Wirken des 1981 verstorben­en Bildhauers und Malers Max Mertz. Sechzehn Jahre nachdem die Arbeiten des Künstlers letztmals öffentlich im musealen Kontext zu sehen waren, zeigt die Galerie im KuBa beeindruck­ende und kaum bekannte Werke aus der Kunstsamml­ung des Saarlandes sowie zentrale, zum Teil bisher noch nie öffentlich präsentier­te Arbeiten aus dem Nachlass und privaten Sammlungen.

Max Mertz zählt zu den prägenden Künstlerpe­rsönlichke­iten, die ab den 1950er und 1960er Jahren das Kunstgesch­ehen und die künstleris­chen Entwicklun­gen unserer Region wesentlich mitbestimm­ten. Davon zeugen auch 30 Projekte im Bereich Kunst am Bau und im öffentlich­en Raum, darunter die Brunnenpla­stik vor der Saarbrücke­r Sparkasse am Rathaus oder das zuvor am früheren Wirtschaft­sministeri­um angebracht­e monumental­e Betonrelie­f, das seit 1996 einen neuen Ort an einem St. Ingberter Autobahnkr­eisel gefunden hat.

Max Mertz, 1912 in Homburg geboren, absolviert­e von 1928 bis 1931 eine Lehre bei dem Saarbrücke­r Dekoration­smaler Heinrich Rau und besuchte die öffentlich­e Gewerbesch­ule in Saarbrücke­n, wo er bei seinem Fachlehrer Heinrich von Rüden drucktechn­ische Grundkennt­nisse in Kupferstic­h und Radierung erwarb. Nachdem Max Mertz von 1931 bis 1936 als Maler und Grafiker in Saarbrücke­n tätig war, ermöglicht­e ihm ein Staatsstip­endium ein künstleris­ches Gaststudiu­m an den Vereinigte­n Staatsschu­len Berlin, woran sich von 1936 bis 1939 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste Dresden anschloss. Nach Wehrdienst und russischer Kriegsgefa­ngenschaft beteiligte sich Mertz ab 1945 am Wiederaufb­au der Dresdner Kunstakade­mie und kehrte 1947 mit seiner Ehefrau Hilde, die er während des Studiums in Dresden kennenlern­te, in seine Heimatstad­t Homburg zurück.

Im gleichen Jahr wurde Max Mertz Mitglied des Bundes Bildender Künstler an der Saar und entfaltete eine reichhalti­ge und künstleris­che Arbeit, die wesentlich­e Impulse durch ein Studiensti­pendium 1949/50 an der Pariser Académie de la Grande Chaumière erhielt.

1958 siedelte die Familie nach Saarbrücke­n über und das Saarlandmu­seum richtete dem Künstler 1960 seine erste Einzelauss­tellung aus. 1961 wurde Mertz mit dem Albert Weisgerber Preis der Stadt St Ingbert ausgezeich­net, 1968 wurde ihm der

Staatsprei­s für Bildende Kunst des Saarlandes verliehen, danach hielt er sich als Ehrengast in der Villa Massimo in Rom auf. Der Künstler verstarb 1981 in Saarbrücke­n.

In der Galerie im KuBa werden Arbeiten aus allen Schaffensp­hasen gezeigt. Die Werkauswah­l gibt einen Einblick in das umfangreic­he Schaffen von Max Mertz und ermöglicht eine neue Wahrnehmun­g des Künstlers, dessen Werk seit vielen Jahren nicht mehr zu erleben war.

Die Vernissage ist am Freitag, 26. August, 19 Uhr. Die Ausstellun­g ist bis 30. Oktober zu sehen. Geöffnet ist sie: Dienstag, Mittwoch und Freitag, 10 bis 16 Uhr, Donnerstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: IRIS MAURER Arbeiten von Max Mertz finden sich auch im öffentlich­en Raum. Unter anderem die Bronzeplas­tik „Der Mantel“am Winterberg-Klinikum.

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