Meister spielt sein Geburtstagsständchen
Daniel Roth ist ein legendärer Organist und hat eine besondere Bindung an Saarbrücken. Er war von 1988 bis 1995 Professor an der Hochschule für Musik, bevor es ihn nach Frankfurt und in alle Welt zog. Jetzt kommt er zu einem Konzert anlässlich seines 80. Geburtstag zu Besuch. Und lässt sich nicht nur feiern, sondern spielt auch selbst.
Aufnahmen für Radio und Fernsehen gehören ebenso zu seinen zahlreichen Aktivitäten wie seine vielen CD-Aufnahmen.
SAARBRÜCKEN (red) Zum 80. Geburtstag der Organistenlegende Daniel Roth gibt es am Sonntag, 11. September, ab 19 Uhr in der Kirche St. Michael ein Gesprächskonzert. Daniel Roth hat eine besondere Bindung an Saarbrücken und das Saarland. Er war von 1988 bis 1995 Professor an der Hochschule für Musik Saar. Jetzt kommt er für sein Geburtstagskonzert nach Saarbrücken und spielt hier die historische Späth-Orgel in der Pfarrkirche St. Michael am Echelmeyer-Park in St. Johann. Weitere Ausführende sind der französische Organist und Komponist Pascal Reber sowie der Chor Canta Nova Saar unter Leitung von Bernhard Schmidt. Es erklingen Werke von Charles-Marie Widor, Anton Bruckner, Johann Sebastian Bach und Daniel Roth.
Die Bewunderung für Albert Schweizer, den berühmten elsässischen Arzt, Theologen und Musiker, brachte Daniel Roth dazu, neben Klavier und Tonsatz auch Orgel am Konservatorium seiner Heimatstadt Mulhouse zu studieren. Am Pariser Conservatoire wurden ihm fünf „Erste Preise” zuerkannt, unter anderem in den Klassen von Maurice Durufle und Rolande Falcinelli.
Danach studierte er bei MarieClaire Alain die Interpretation Alter Musik. Er erhielt, um nur zwei seiner vielen Auszeichnungen zu nennen, den „Premier Prix des Amis de l’Orgue” und war Chartres-Preisträger für Interpretation und Improvisation.
1963 wurde er Co-Titulaire von Rolande Falcinelli an der Basilika Sacré-Coeur de Montmartre in Paris, deren Nachfolge er 1973 antrat. 1985 wurde er in der Nachfolge von Charles-Marie Widor und Marcel Dupre zum Titularorganisten an der berühmten Cavaille-Coll-Orgel in St. Sulpice/Paris ernannt. 1988 wurde er zum Professor an die Hochschule für Musik Saar berufen und wechselte 1995 in gleicher Funktion an die Musikhochschule Frankfurt.
Roth machte eine internationale
Konzertkarriere als Solist, auch mit zahlreichen renommierten Orchestern. Darüber hinaus unterrichtet er regelmäßig bei Meisterkursen und erfreut sich zahlreicher Einladungen als Juror namhafter Wettbewerbe.
Aufnahmen für Radio und Fernsehen gehören ebenso zu seinen zahlreichen Aktivitäten wie seine vielen CD-Aufnahmen, die Werken von Bach sowie der französischen und deutschen Romantik gewidmet sind.
Nun zum Chor, der beim Konzert zu hören sein wird: Canta Nova Saar, das sind 20 bis 30 Sängerinnen und Sänger, die A-cappella-Musik auf hohem Niveau realisieren wollen. Der Chor arbeitet projektorientiert, die musikalischen Schwerpunkte liegen bei skandinavischer Chorliteratur/-tradition und zeitgenössischer Musik.
Nach der Gründung im Jahre 2000 durch Martin Berger wurde der Chor unter der Leitung von Bernhard Schmidt (seit 2011) sehr schnell zu einer festen Größe in der saarländischen Chorszene und hat sich durch Konzertreisen und ambitionierte Projekte (ausgefallene Programmideen, renommierte Solisten, Lichtinstallationen) auch weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.
Die große symphonische Orgel der Kirche St. Michael aus dem Jahr 1925 wurde seit 2020 in zwei Bauabschnitten restauriert. Ein dritter und vierter Bauabschnitt mit einem neuen Spieltisch und der Rekonstruktion des Fernwerks ist in Planung.
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