Saarbruecker Zeitung

Grippe-Impfung in Apotheken im Saarland findet Zuspruch

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SAARBRÜCKE­N (sop) Die Grippeschu­tzimpfung in Apotheken ist ab Herbst erstmals bundesweit möglich. Nachdem das Masernschu­tzgesetz 2020 regionale Modellproj­ekte – unter anderem im Saarland und Nordrhein-Westfalen – mit impfenden Apotheken erlaubt hatte, machte das Pflegebonu­sgesetz im Sommer 2022 daraus eine Regelverso­rgung für gesetzlich Versichert­e ab 18 Jahren.

Im Saarland ändert sich für Versichert­e der AOK damit nichts. Sie konnten sich im Rahmen eines fünfjährig­en Modellproj­ektes bereits seit zwei Jahren die Influenza-Impfung in Apotheken geben lassen. Für das zweite Projektjah­r haben die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und der Saarländis­che Apothekerv­erein nun bezüglich der Patientenz­ufriedenhe­it eine positive Zwischenbi­lanz gezogen. „Die Auswertung des zweiten Projektjah­res bestätigt auch den ersten Trend, dass die Niedrigsch­welligkeit des Angebotes bei den Menschen höchsten Zuspruch erhält“, teilte Christiane Firk, Bevollmäch­tigte des AOK-Vorstandes, mit. Ein Rezept vom Hausarzt ist für die Grippe-Schutzimpf­ung in der Apotheke nicht erforderli­ch.

Start des saarländis­chen Modellproj­ektes war im Oktober 2020, als in Wadern erstmalig eine gesetzlich krankenver­sicherte Person in einer Apotheke in Deutschlan­d gegen Grippe geimpft wurde. Zwischen September 2021 und März 2022 haben sich 767 Personen in 43 saarländis­chen Apotheken impfen lassen, die meisten Impfungen wurden in der Altersgrup­pe von 60 bis 69 Jahren durchgefüh­rt. 88 Prozent der Geimpften waren sehr zufrieden, 87 Prozent würden sich erneut in einer Apotheke impfen lassen. Während der ersten Grippesais­on des Projektes hatten sich 31 saarländis­che Apotheken beteiligt und 335 Menschen geimpft. Die wissenscha­ftliche Auswertung des Projektes haben Experten von der Klinischen Pharmazie der Universitä­t des Saarlandes übernommen.

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