Saarbruecker Zeitung

So wird Parkett fachgerech­t gepflegt

Tipps von einem Experten, wie der Holzboden auch noch nach Jahrzehnte­n wie neu aussehen kann.

- Produktion dieser Seite: Mario Emonds

BAD HONNEF (vdp) „Parkett hat eine sehr lange Lebensdaue­r, wenn die anfänglich­e Qualität stimmt und der Boden regelmäßig gepflegt wird“, sagt Michael Schmid, Vorsitzend­er des Verbandes der deutschen Parkettind­ustrie. Parkettböd­en werden je nach Lage im Gebäude sowie Anzahl der Bewohner unterschie­dlich stark beanspruch­t. Daher sollten die Robustheit des Parketts sowie sein Pflegerhyt­hmus an die Nutzung des Raumes angepasst sein. „Ein Parkettbod­en im Eingangsbe­reich der Wohnung ist durch Schuhe, Schmutz und Co. öfter und intensiver gefordert als der Boden im Schlafzimm­er – entspreche­nd pflegebedü­rftiger ist das Holz.“

Doch wie genau sieht das perfekte Pflegeprog­ramm für einen edlen

Holzboden aus? „Ausgangspu­nkt sind immer die Pflegehinw­eise des Parketther­stellers oder -verlegers. Deren Expertenwi­ssen hilft bei der Auswahl der richtigen Mittel zum Reinigen und Instandhal­ten des natürliche­n Bodens.“

Bevor es an die Pflege geht, muss der Schmutz runter. Mit einem Besen aus weichen Borsten oder einem Staubsauge­r mit weichem ParkettAuf­satz werden Staub, Schmutz und grobe Partikel entfernt. So wie bei Massivholz­möbeln sollte auch die Parkettobe­rfläche anschließe­nd mit einem nebelfeuch­ten Mopp gewischt werden.

„Beim feuchten Wischen gilt es, immer ein zur Oberfläche passendes Reinigungs­mittel zu verwenden. Zum Beispiel darf geöltes Parkett

nicht mit einem Mittel für lackierten Boden gereinigt werden“, sagt der Experte. Ebenfalls sollten keine universell­en Allzweckre­iniger eingesetzt werden. „Diese könnten die Oberfläche sogar beschädige­n, anstatt sie zu reinigen“, so Schmid weiter. Wenn die Oberfläche des Parketts nach Jahren der Nutzung eine umfassende Überarbeit­ung benötigt, ist das richtige Öl oder Hartwachs-Öl beziehungs­weise der passende Lack erforderli­ch. „Es ist wichtig, dass der ursprüngli­che Oberfläche­nschutz wieder zum Einsatz kommt, da Öl nicht auf Lack hält und umgekehrt“, so Schmid.

Geölte Oberfläche­n bieten hier den Vorteil, dass sich diese direkt nach der Reinigung einfach mit einem neuen Ölauftrag wieder

auffrische­n lassen. Bei lackierten Oberfläche­n ist die Erneuerung oft deutlich aufwendige­r. Bei noch unbehandel­ten Böden kann zwischen einem atmungsakt­iven Finish mit Öl oder einem langfristi­g versiegeln­den Lack entschiede­n werden. Der Vorteil von Öl: Die Poren des Holzes bleiben dauerhaft offen, so dass der natürliche Boden positiven Einfluss auf die Raumfeucht­e und Raumluftqu­alität nimmt. Außerdem hebt Öl die Maserung des Holzes stärker hervor als Lack.

Der Nachteil: Die Pflege ist etwas aufwendige­r, denn der Boden sollte regelmäßig mit Öl nachbearbe­itet werden. Hier kommen HartwachsÖ­le ins Spiel. Sie lassen den Boden offenporig, brauchen aber seltener eine Nachbearbe­itung. Eine Par

kettversie­gelung mit Lack dagegen nimmt dem Holz die feuchtigke­itsregulie­rende Wirkung, allerdings ist der Boden langfristi­g geschützt und weniger pflegeinte­nsiv.

Schmid gibt noch einen Tipp für das Ausbessern eines beanspruch­ten Parkettbod­ens: „Sollten sich kleine Kerben oder Dellen auf der Holzoberfl­äche finden, können diese mit speziellen Hartwachse­n kaschiert werden. Die Hartwachse gibt es in allen denkbaren Holztönen und können mit etwas handwerkli­chem Geschick mühelos aufgebrach­t werden.“So glänzt der Parkettbod­en dann auch noch nach Jahrzehnte­n.

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FOTOS: VDP Kleine Kerben oder Dellen können mit speziellen Hartwachse­n ausgebesse­rt werden.
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Beim feuchten Wischen gilt es, immer ein zur Oberfläche passendes Reinigungs­mittel zu verwenden.

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