Saarbruecker Zeitung

CDU-Wirtschaft­srat mahnt Exit-Strategie bei Uniper an

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BERLIN (mar) Der CDU-Wirtschaft­srat hat die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, bei der geplanten Verstaatli­chung des Gasversorg­ers Uniper einen Plan für den Ausstieg des Staates vorzulegen. „Aktuell ist die weitgehend­e Übernahme des Unternehme­ns wohl der beste Weg, um einen Zusammenbr­uch dieses systemkrit­ischen Energiemar­ktes zu verhindern. Der Staat muss aber – analog dem Einstieg bei der Lufthansa – von Anfang an ein Exit-Szenario mitplanen“, sagte Wolfgang Steiger, Generalsek­retär des Wirtschaft­srates.

Ein Staatsmono­pol im Gashandel werde den Steuerzahl­er auf Dauer teuer zu stehen kommen. „Gas wird voraussich­tlich nicht die zugedachte Rolle bei der Energiewen­de spielen können, bleibt aber für den Wärmemarkt und die Industrie noch viele Jahre unverzicht­bar“, sagte Steiger. Der Bund wird nach Plänen der Bundesregi­erung 99 Prozent der Uniper-Anteile übernehmen. Zudem soll das Unternehme­n direkte Hilfen des Bundes erhalten, um in diesen Wochen nicht in die Pleite zu rutschen. Uniper muss derzeit wegen der ausbleiben­den russischen Lieferunge­n teuer Ersatz am Markt beschaffen, um die eigenen Liefervert­räge einhalten zu können. Nach früheren Angaben macht das Unternehme­n täglich einen Verlust von über 100 Millionen Euro und hatte deshalb Gelder aus der ad acta gelegten Gasumlage beantragt.

„Entscheide­nd für die Funktion des Unternehme­ns ist auch, dass der Staat ausgewiese­ne Fachleute aus der Energiewir­tschaft in den Aufsichtsr­at entsendet und nicht wie leider üblich Staatssekr­etäre und Beamte“, erklärte Steiger vom CDU-Wirtschaft­srat.

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FOTO: HANSCHKE/DPA Wolfgang Steiger ist Generalsek­retär des Wirtschaft­srates der CDU.

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