Wechselvolle Geschichte
Der Zweiteiler „Das Weiße Haus am Rhein“beleuchtet die Historie des Rheinhotels Dreesen.
SAARBRÜCKEN( ry) ErbautamEnde des 19. Jahrhunderts in Rüngsdorf, einem Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Bad Godesberg, blickt das RheinhotelDreesen auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Diese wird in dem Zweiteiler „Das Weiße Haus am Rhein“, der heute am Stück in der ARD zu sehen ist, aufgearbeitet. „Grundlage der Verfilmung, die zum Teil aufwahren Begebenheiten beruht, ist dasDrehbuch vonDirk Kämper, der nach intensiven Recherchen der Geschichte der Hoteliersfamilie Dreesen, mittlerweile in der fünften Generation, zahlreicheDetails zu einer fulminanten Familiengeschichte ergänzteund ein eindrucksvolles Bild zeichnet. Denn kaum an einem anderen Ort ist eine einzelne Familie den Schlüsselmomenten und -personen deutscher, europäischer, ja derWeltgeschichte so nahegekommen, wie die Dreesens in ihrem Rheinhotel im kleinen BadGodesberg“, erklären die ProduzentenMichael Souvignier, TillDerenbach und Daniel Mann von der Zeitsprung Pictures GmbH. Inszeniert wurde die Familensaga von Thorsten M. Schmidt („Scheidung für Anfänger“, 2019).
Im Zentrum der Geschichte steht Emil Dreesen ( Jonathan Berlin), der nach seiner Rückkehr aus dem ErstenWeltkrieg der festen Überzeugung ist: „Wir Jungen müssen uns die Welt zurückho
len.“Traumata aus den Schützengräben und eine schwere Schuld möchte er hinter sich lassen. Anders als sein nationalistischer Vater Fritz (Benjamin Sadler), der sich gegen die französischen Besatzer in seinem RheinhotelDreesen auflehnt, will sich der Hoteliersohn Emil mit den Franzosen arrangieren und aussöhnen. Für den Juniorchef geht der Blick nach vorne: UmneueGäste zu gewinnen, setzt der 21-Jährige mit Unterstützung seiner jüngeren Schwester Ulla
(Pauline Rénevier) auf Kultur und Unterhaltung. Rückendeckung bekommter von seiner lebensfreudigen Großmutter Adelheid (Nicole Heesters) als Hotelbesitzerin. Verlassen kann sich Emil auch auf seinen Freund Robert ( Jesse Albert) aus Kriegstagen. Die beiden verbindet ein Geheimnis, das ihnen jederzeit zum Verhängnis werden kann. Als ein ehemaliger Frontkamerad (Hendrik Heutmann) auftaucht, um Emil zu erpressen, bekommt dieser unerwartete Un
terstützung vondemZimmermädchen Elsa (Henriette Confurius). Die überzeugte Kommunistin, die für die Rechte der weiblichen Bediensteten streitet, ist jedoch seinen Eltern ein Dorn imAuge.
Später am Abend, nach den Tagesthemen, beleuchtet zudem die Doku „Rheinhotel Dreesen“ab 23.35 Uhr die 130-jährige Geschichte des Hauses.
DasWeiße Haus am Rhein (1+2/2),