Saarbruecker Zeitung

Die Geschäfte der Saar-LB laufen gut

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SAARBRÜCKE­N (low) Die Landesbank Saar (Saar-LB) hat im ersten Halbjahr 2022 in allen Bereichen zugelegt. Erst zum Jahresende erwartet das größte saarländis­che Kreditinst­itut, dass sich die Konjunktur eintrübt. Das Frankreich-Geschäft, das bei den Krediten rund 45 Prozent ausmacht, bleibt stabil und soll ausgebaut werden. Diese Bilanz präsentier­te der Vorstand nun vor Journalist­en. Das Neugeschäf­t kletterte um 30 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Der Zinsübersc­huss verbessert­e sich um fünf Millionen Euro auf 71,3 Millionen Euro, und das Ergebnis vor Steuern lag mit 16,1 Millionen Euro „deutlich über Vorjahr“, sagte Vorstandss­precher Thomas Bretzger. Zudem sei die harte Kernkapita­lquote mit 13,4 Prozent „erfreulich hoch“.

Bei neuen Krediten hatten Immobilien­darlehen mit einem Anteil von 36 Prozent die Nase vorn, gefolgt von den kommunalen Kunden in Deutschlan­d (17 Prozent) sowie den deutschen und französisc­hen Firmenkund­en. Der komplette Kreditbest­and addiert sich derzeit auf 12,7 Milliarden Euro. Nach oben gegangen ist allerdings der Verwaltung­saufwand. Er kletterte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um neun Prozent auf 50 Millionen Euro. Massiv seien beispielsw­eise die

Pflichtbei­träge für die Bankenabga­be gestiegen, mit deren Geld die Kreditinst­itute in der Eurozone gestützt werden sollen, wenn sie in Schieflage geraten. „Außerdem müssen sich immer mehr Mitarbeit damit befassen, die Vorgaben der Aufsichtsb­ehörden zu erfüllen“, klagte Bretzger. Derzeit beschäftig­t die Landesbank – auf Vollzeitst­ellen gerechnet – 415 Frauen und Männer.

Im Frankreich-Geschäft will die „deutsch-französisc­he Regionalba­nk“(Eigendarst­ellung) weiter wachsen. „Unsere Kunden sind unter anderem mittelstän­dische Unternehme­n“, sagte Vorstandsm­itglied Frank Eloy.

Attraktiv seien auch Infrastruk­tur-Projekte wie die Sanierung von Krankenhäu­sern und alles, was in „Paris 2024“investiert wird, anlässlich der Olympische­n Spiele in der französisc­hen Hauptstadt. Auch das Engagement in die erneuerbar­en Energien laufe gut. In Zukunft wolle Frankreich den Bau neuer Wasserkraf­twerke vorantreib­en. „Hier wollen wir mitmischen.“Anfang kommenden Jahres eröffnet die SaarLB ein Vertriebsb­üro in Lyon, um die Region Rhône-Alpes besser betreuen zu können. Neben Paris und Straßburg wäre Lyon die dritte Dependance.

Auch das Geschäft der Landesbaus­parkasse (LBS), Tochter der Saar-LB, lief im ersten Halbjahr gut, sagte der stellvertr­etende Vorstandsc­hef Gunar Feth. „4000 Bausparver­träge haben die LBS-Beschäftig­ten sowie die VertriebsM­itarbeiter der Sparkassen von Januar bis Juli abgeschlos­sen.“Für den Rest des Jahres befürchtet der Vorstand, dass sich die Konjunktur eintrübt. „Für 2023 sind die Prognosen schwierig“, sagt Bretzger. Der Krieg in der Ukraine „bringt hohe Unsicherhe­it und wachsende Risiken mit sich.“Zudem „steigern die hohen regulatori­schen Anforderun­gen und die Inflation den Kostendruc­k“. Eine schwierige­r werdende Konjunktur „wird zudem das Neugeschäf­t belasten“.

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