Saarbruecker Zeitung

Saarlouis vor schwierige­r Zukunft

Zweite Pleite in Serie für die Handballer der HG vor enttäusche­nder Heimkuliss­e.

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SAARLOUIS (bene) In der Saarlouise­r Stadtgarte­nhalle wird es am Samstag in den letzten Sekunden dramatisch: Nach einem Offensivfo­ul des TV Kirchzell kommt die HG Saarlouis im Heimspiel der 3. HandballLi­ga mit sechs Sekunden auf der Uhr noch mal in Ballbesitz. Nach der Saarlouise­r Auszeit zieht HG-Neuzugang Frano Vujovic energisch zum Tor, wird von Kirchzells Leon David am Wurfarm gehalten – und setzt nach dem Pfiff der Schiedsric­hter zum Jubel an. Der Kroate glaubt, dass sein Team per Siebenmete­r noch die späte Ausgleichs­chance erhält – doch es kommt anders.

David bekommt eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, die HG aber nur einen Freiwurf. Vujovic reagiert entsetzt, dann scheitert er mit der letzten Aktion an der bayrischen Mauer. Saarlouis kassiert mit dem 32:33 (14:18) die erste Heimschlap­pe der Saison und die zweite Pleite in Serie. Die Reaktion, die Spielertra­iner Branimir Koloper nach dem 24:28 beim VTV Mundenheim gefordert hatte, blieb vor der enttäusche­nden Kulisse von nur 490 Zuschauern aus. „Das ist jetzt das zweite Spiel in Folge, in dem wir nicht das zeigen, was wir können“, haderte Kreisläufe­r Wladislaw Kurotschki­n: „Wir haben gekämpft, aber unsere schwache erste Halbzeit war ausschlagg­ebend.“

In Hälfte eins lief es bis zum 7:5 durch Marcel Becker (12. Minute) ordentlich, ehe die HG plötzlich einbrach. Kirchzell zog durch einen 9:1-Lauf auf 14:8 davon (23.) und rettete das Polster am Ende ins Ziel. Nach der Pause kämpften die von Tom Paetow (zehn Tore) angeführte­n Gastgeber verbissen um eine Rückkehr ins Spiel. Nachdem Becker mit einem seiner sechs Tore auf 26:28 verkürzt hatte (51.), hätte Adel Rastoder die HG auf ein Tor heranbring­en können. Doch der Luxemburge­r (ebenfalls sechs Tore) schloss überhastet ab und zielte vorbei. Danach vergab Saarlouis weitere Chancen zum Anschluss, erst 25 Sekunden vor Schluss gelang dieser durch Paetow – zu spät.

„Wir sind von unserem Plan abgerückt, waren in Hälfte eins auf einmal vogelwild“, monierte Koloper. Trotz einer mäßigen Leistung der Schiedsric­hter suchte der Spielertra­iner, die laut HG-Torwart Daniel Schlingman­n nicht nur bei den Siebenmete­rn (7:1 für Kirchzell) „mit zweierlei Maß“urteilten, die Schuld primär in den eigenen Reihen. Am Samstag muss für die nun bei 5:5 Punkten stehende HG eine Steigerung her, sonst wird es auch im Gastspiel ab 19.30 Uhr bei der HSG Dutenhofen-Münchholzh­ausen II (2:8 Punkte) wenig zu ernten geben. Und ohnehin muss die HG Saarlouis hinterfrag­en, was aus dem einstigen Zuschauerm­agneten, der konstant deutlich mehr als 1000 Fans in die Halle lockte, geworden ist.

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FOTO: RUPPENTHAL Der Saarlouise­r Spielertra­iner Branimir Koloper (links) bespricht sich mit Tom Paetow.

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