Arbeitskreis Wirtschaft wird zum Netzwerk
SAARBRÜCKENDer Arbeitskreis Wirtschaft (AKW), eines der wichtigsten Netzwerke saarländischer Unternehmer und Führungskräfte, ist 40 Jahre alt und wird mit einem neuen Namen in die Zukunft aufbrechen. „Dein Wirtschaftsnetzwerk Saar ( Win)“heißt jetzt die Vereinigung mit rund 400 Mitgliedern. „Wir müssen moderner, vielfältiger und toleranter werden“, sagte der Vorsitzende
Harald Bellmann vor kurzem bei der 40-Jahr-Feier. Ziel sei es, „auch junge Unternehmer und StartupGründer anzusprechen“. Allerdings „will Win seine DNA und seine Wurzeln nicht verlieren und auch die langjährigen Mitglieder mit ihrem unfassbar großen Erfahrungsschatz und Wirkungseifer wertschätzen“. Der Arbeitskreis sei heute „das Abbild der saarländischen Wirtschaft“, betonte Bellmann. „Wir sind gefragter Gesprächspartner der Politik auf kommunaler und Landesebene.“Das bestätigte auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) in ihrer per Video übertragenen Grußbotschaft. Das Netzwerk Win sei „in der Tat ein echter Gewinn für unser Land, das vor großen Herausforderungen steht“. Als Beispiele nannte sie die Transformation der saarländischen Industrie hin zur Klimaneutralität oder der Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft, da Wasserstoff als der Energieträger der Zukunft gilt. Wichtig sei auch die engere Verzahnung der Hochschulen und der dort angegliederten Forschungsinstitute mit der Wirtschaft, „um neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen“.
Gegründet wurde der Arbeitskreis von dem ehemaligen Wirtschaftsminister Werner Klumpp (FDP) und Hans Josef Zimmer. Klumpp war der erste Vorsitzende des AKW, Zimmer Generalsekretär. Anfangs wurde der AKW in der Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG) geführt, deren Saarbrücker Zentrum Zimmer leitete. Dieses weltweite Netzwerk hat das Ziel, angehende Führungskräfte aus dem Ausland auf ihre Tätigkeit in internationalen Unternehmen vorzubereiten. Während ihres Aufenthalts sollen sie die deutsche Sprache und Kultur kennenlernen. Für Zimmer war es naheliegend, den Arbeitskreis zu gründen, um seinen Schützlingen, die aus vielen Ländern kamen, die Möglichkeit zu geben, Kontakte zu knüpfen. Die Internationalität sollte keine Einbahnstraße sein. Zimmer, der später auch AKW-Vorsitzender war, organisierte etliche Markterkundungsreisen, unter anderem in die Türkei, nach Russland oder Hongkong. Wegen einer Umorganisation der CDG besteht diese enge Verbindung heute nicht mehr. Allerdings ist Win mit anderen Wirtschaftsverbänden in der Großregion eng vernetzt – vor allem mit dem Luxemburger Schwesterverband Celux.