Patenschaft für den Klimaschutz daheim
Ein bundesweites Projekt soll Engagement für das Klima in die Kommunen bringen – mit ehrenamtlichen „Klimaschutzpaten“. Im Saarland können sich interessierte Gemeinden oder Ortsteile beteiligen.
„Wir sehen uns an: Welche Interessen gibt es schon vor Ort? Entsprechend schulen wir die kommunalen Klimaschutzpaten.“Ina Kunz Regionalmanagerin Arge Solar
SAARBRÜCKEN Es gibt Begriffe, die sind wie dazu geschaffen, den Leser zum Stolpern zu bringen. Und was sich hinter manchen Abkürzungen verbirgt, ist auch oft nicht ohne weiteres klar. Auf „KlikKS“trifft sicher beides zu: Das Wort steht für „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen“– ein Projekt, das zum Ziel hat, ehrenamtliche „Klimaschutzpaten“in den saarländischen Gemeinden auszubilden (siehe Info).
Im Saarland wird das Projekt von zwei Regionalmanagern der Arge Solar mit Sitz in Saarbrücken betreut. Ina Kunz ist eine davon. „Wir begleiten die Gemeinden“, erklärt sie ihre kommende Aufgabe. „Wir sehen uns an: Welche Interessen gibt es schon vor Ort? Entsprechend schulen wir die kommunalen Klimaschutzpaten.“Manche Gemeinden möchten beispielsweise Photovoltaik ausbauen, andere sich eher auf Themen wie Ernährung oder die Vermarktung von regionalen Erzeugnissen konzentrieren. Die Regionalmanager helfen dann den neuen Klimaschutzpaten, erste Ansätze weiter zu entwickeln und Projekte zu realisieren.
Bis es losgehen kann, sollen im ersten Schritt nun „KlimaschutzGemeinden“gefunden werden – also Kommunen, die gerne an dem Projekt teilnehmen möchten. „Wenn wir die am Start haben, wollen wir mit ihnen gemeinsam die Klimaschutzpaten finden“, erklärt Kunz. Aber auch der umgekehrte Weg sei möglich, betont der zweite Regionalmanager Olaf Gruppe: Interessierte Bürger, die gerne Klimaschutzpaten in ihrer Kommune werden möchten, können sich ebenfalls an die Arge Solar wenden.
Entsprechend geschult, sollen die Ehrenamtlichen dann ein „Scharnier“bilden zwischen der jeweiligen Gemeinde und den Bürgern. Um zum Klimaschutzpaten zu werden, müsse vor allem ein Interesse für das Thema gegeben sein, erklärt Kunz – und Zeit. Denn idealerweise sollen die Paten ihre Kommunen über einen längeren Zeitraum begleiten.
Einige Kommunen im Saarland überlegen derzeit, Klimaschutzmanager einzustellen, die aktuell vom Bund gefördert werden. Was ist der Unterschied zu einem Klimaschutzpaten? „Das Aufgabengebiet von Klimaschutzmanagern ist in der Regel ein bisschen anders: Die erstellen Konzepte und setzen Projekte innerhalb der kommunalen Liegenschaften um“, schildert Kunz. Klimaschutzpaten dagegen sollen
die Bürger vor Ort „aktivieren“und kleinere Projekte anstoßen: Vortragsreihen beispielsweise oder Infoveranstaltungen. Aber auch Maßnahmen, bei denen Fördergelder winken, seien möglich: „Wir unterstützen da bei der Antragsstellung“, verspricht Kunz – natürlich in Abstimmung mit der Kommune und der Verwaltung.
In diesem Jahr sei die Arge Solar mit der Akquise von Kommunen und (zukünftigen) Klimaschutzpaten beschäftigt, im Frühjahr 2023 seien dann Auftakt-Veranstaltungen sowohl auf Bundesebene als auch
im Saarland und den teilnehmenden Kommunen geplant. „Danach gehen wir in die Schulung vor Ort“, kündigt Kunz an. Einige Kommunen hätten bereits Interesse bekundet. Kunz hofft, dass es noch mehr werden – denn Kosten entstehen für die teilnehmenden Kommunen keine.
Kommunen und Bürger können sich bei der Arge Solar melden unter Tel. (0 68 1) 99 88 4 - 20 7 oder per Mail an kunz@argesolar-saar.de (Ina Kunz) beziehungsweise unter Tel.
(0 68 1) 99 88 4 - 30 7 oder gruppe@ argesolar-saar.de (Olaf Gruppe).