Zustell-Chaos bei Briefen im Saarland: Post will Personal aufstocken
Bei den Briefzustellungen im Saarland bleibt es chaotisch. Nachdem vermehrt Post in die falschen Briefkästen geworfen wurde, berichtet nun eine SZ-Leserin aus Kleinblittersdorf von langen Wartezeiten auf ihre Briefe. Eineinhalb Wochen lagen nach ihren Angaben zwischen den Besuchen des Briefträgers. Beinahe wären ihre Flugtickets nicht rechtzeitig vor ihrer Urlaubreise angekommen. Auf die Post vom Finanzamt warte sie immer noch. Als der Postbote die ersehnten Flugtickets endlich brachte, hakte die Frau bei ihm nach. Er habe den Personalmangel bei der Post für die lange Wartezeit verantwortlich gemacht.
Deutschlandweit ist das Problem der verspäteten Briefzustellung zu beobachten. Das Unternehmen beklagte zuletzt auch einen hohen
Krankenstand bei seinen Angestellten. Der Sprecher der Deutschen Post für das Saarland, Heinz-Jürgen Thomeczek, spricht von „lokalen Problemen“, die ernst genommen würden. Die Post suche nach Lösungen.
Die angestrebte Lösung des Problems: Die Deutsche Post will vor allem neue Briefträgerinnen und Briefträger einstellen. Mit einer bundesweiten Kampagne sucht das Unternehmen nach Arbeitsund Aushilfskräften. Aktuell sind im Saarland 46 Stellen für Postboten ausgeschrieben, 16 davon in Teilzeit oder für Spätauslieferungen.
In den vergangenen Wochen seien bundesweit bereits 3000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zustellung eingestellt worden, sagt Thomeczek. Für den erwarteten hohen Briefverkehr in der Vor-Weihnachtszeit soll die Zustellung durch bis zu 10 000
Verwaltungskräfte stundenweise unterstützt werden.
Speziell für diese Zeit greife die Deutsche Post auf „etablierte Kräfte zurück, die uns seit vielen Jahren unterstützen“, sagt Thomeczek. Das seien zum Beispiel Studierende und Saisonkräfte, die gezielt in dieser Zeit arbeiten wollten. Zusätzlich werde aber auch auf die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesetzt.
Um sicherzugehen, dass die Weihnachtspost rechtzeitig zum Fest ankommt, hat die Deutsche Post bereits Fristen gesetzt, an die sich Kundinnen und Kunden halten sollen. Demnach sollen Weihnachtsbriefe bis spätestens Donnerstag, 22. Dezember, und Weihnachtspakete spätestens bis Dienstag, 20. Dezember, abgeschickt werden. Geht die Post ins Ausland, sind frühere Stichtage zu berücksichtigen.