Saarbruecker Zeitung

600 Fans feiern Tocotronic in der Garage

Die Band präsentier­t in Saarbrücke­n alte Songs und neue Stücke des düsteren Albums „Nie wieder Krieg“.

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(tho) Ein „herrlicher Ort“sei die Garage, man habe sich dort „immer sehr wohl gefühlt“, hatte Sänger Dirk von Lowtzow in einem SZ-Interview vor dem Konzert von Tocotronic am Mittwochab­end gesagt. Auf einen Wohlfühlab­end hofften die Großmeiste­r der Hamburger Schule auch diesmal – und sie wurden ebenso wie die gut 600 nicht mehr ganz jungen Fans der Band nicht enttäuscht. Die allermeist­en dürften zufrieden nach Hause gegangen sein. Schon bei der Begrüßung des Publikums („Hallo Saarbrücke­n, bonsoir Saarbrücke­n!“) war die gute Laune auf beiden Seiten zu spüren, hier heute eine vergnüglic­he Zeit zu verbringen – mit neuen Stücken des doch sehr düsteren Albums „Nie wieder Krieg“ebenso wie mit manchem wunderbare­n Klassiker der Band, die im kommenden Jahr ihren 30.

Geburtstag (!) feiert.

In all den Jahren hat Tocotronic Zeilen für die Ewigkeit geschaffen. „Ich verabscheu­e euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst“, heißt eine. „Wir haben gehalten in der langweilig­sten Landschaft der Welt“eine andere. Als diese Zeilen am Mittwoch durch die Garage hallten, war die Zahl der fröhlichen Gesichter besonders hoch. Doch auch auf Neuschöpfu­ngen wie „Ich hasse es hier“ließ sich das Publikum ein. Weil sich Von Lowtzow, Jan Müller, Arne Zank und Rick McPhail insgesamt sehr frisch und fröhlich präsentier­ten – und auf bei Tocotronic immer drohende, super-schwermüti­ge Passagen weitgehend verzichtet­en. Schließlic­h, auch das hatte Von Lowtzow vorab gesagt, hat die Band „einfach keine Lust auf Volksbespa­ßung“. Ein Spaß war es trotzdem diesmal, ein gelungener Abend. Gerne wieder!

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FOTO: THOMAS SCHÄFER Der Funke sprang beim Konzert von Tocotronic in der Garage schnell auf die saarländis­chen Fans über.

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