Saarbruecker Zeitung

„Gar nicht lange überlegen – einfach anfangen!“

- DIE FRAGEN STELLTE CORINNA SCHONS

Frau Schubert, was ist das unnötigste Plastikpro­dukt, das Sie je gesehen haben?

SCHUBERT Ich sehe wahrschein­lich jede Woche zwanzig derartige Produkte, die mir von Leuten auf Instagram oder über andere Wege zugeschick­t werden. Das Allerdümms­te, was ich bisher gesehen habe, war ein Vorhang für eine Waschmasch­ine, natürlich aus Polyester. Furchtbar hässlich – sieht aus wie ein orientalis­ches Gewand, das man über die Waschmasch­ine hängt, falls diese im Wohnzimmer stehen muss oder so. Auch diese Plüschbezü­ge für die Klobrille finde ich doof. Aber am schlimmste­n sind einfach alle Produkte, die unnötig verpackt sind – der Babybel-Käse zum Beispiel.

Wir erleben gerade viele Krisen: Klimawande­l, der Ukraine-Krieg, steigende Preise. Hat das Auswirkung­en auf die „Plastikfre­i“-Bewegung?

SCHUBERT Ja, dadurch beschäftig­en sich die Leute weniger mit dem Thema. Sie haben jetzt einfach viele andere Sorgen, gucken aufs Geld und wollen sich nicht mit noch etwas belasten. Nach dem Motto: „Was soll ich denn noch machen?“Das ist gerade die Mentalität, aber ich hoffe, dass sich das wieder ändern wird, auch wenn es im Moment nicht gut aussieht.

Was ist Ihr Tipp für Neulinge bei dem Thema, die auch plastikfre­i leben wollen?

SCHUBERT Man muss nicht immer alles analysiere­n und sich einlesen. Wir wissen alle, dass es eigentlich bessere Alternativ­en für manche Produkte gibt, die man kauft. Also: einfach nicht mehr kaufen. Das ist der simpelste Tipp, ich könnte noch tausende aufzählen. Machen Sie doch einfach mal meinen Badreinige­r selbst – Sie werden keinen anderen mehr kaufen. Das ist mein beliebtest­es Rezept. Deshalb: Gar nicht lange überlegen – einfach anfangen!

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