Berauschte Japaner wollen mindestens ins Viertelfinale
(dpa) Ritsu Doan war nach dem spektakulären japanischen Coup voller Freude. „Ich habe mir bei meiner Einwechslung gesagt, dass außer mir niemand dieses Tor machen kann“, sagte der Freiburger nach dem 2:1-Erfolg seines Teams zum WM-Auftakt gegen Deutschland. Und so kam es: Doan schoss den Ausgleich, der Bochumer Takuma Asano kurz darauf das Siegtor – und besiegelt war am Mittwoch in Katar der Fehlstart des DFBTeams sowie der Bilderbuch-Auftakt für begeisternde Japaner.
Als Trainer Hajime Moriyasu zur Pressekonferenz erschien, klatschten die anwesenden Journalisten stehend Beifall. Und auf den Rängen räumten die vollkommen euphorisierten japanischen Fans den Müll weg und halfen in Al-Rajjan bei der Stadionsäuberung. Moriyasu, der offen das erstmalige Erreichen des WM-Viertelfinals ausgerufen hatte, schwärmte von seinem Team um die Bundesliga-Profis Doan, Daichi
Kamada und Kapitän Maya Yoshida. „Ich glaube, es war ein historischer Moment, ein historischer Sieg“, sagte der Cheftrainer. Und es war – wie schon tags zuvor das 2:1 von SaudiArabien gegen Argentinien und Lionel Messi – ein verblüffender Nachmittag im Weltfußball.
Gegen Costa Rica an diesem Sonntag (11 Uhr/ZDF) hat Japan nun quasi einen Matchball auf das Achtelfinale. Schon nach zwei Spieltagen können Japans Weiterkommen und Deutschlands Aus besiegelt sein. „Wir wollten weiterkommen, das war unser erster Schritt, deshalb sind wir sehr froh“, sagte Shuichi Gonda. Der Torhüter patzte erst mit einem Foul an David Raum, das ein Elfmeter-Tor von Ilkay Gündogan zur Folge hatte, wurde dann aber immer stärker und schließlich zum Spieler des Spiels.