Saarbruecker Zeitung

Vom Mann für alle Fälle zum Reinfall

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Top dotierter Berater, Geschäftsf­ührer der städtische­n GIU und überdies noch Stadion-Umbauer: Martin Welker agierte für die Stadt Saarbrücke­n lange als Mann für alle und vor allem schwierige Fälle. Selbst als Baudezerne­nt schien er Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) vor anderthalb Jahren noch als Idealbeset­zung. Welkers wohl reichlich rustikaler Umgangsfor­men wegen war der als Dezernent aber nicht vermittelb­ar. Und Conradt politisch blamiert. Mit dem jedoch, was jetzt offenbar wird, weitet sich der Fall Welker zum kompletten Reinfall für Conradt – aber auch für seine Amtsvorgän­gerin. Die SPD-Frau Charlotte Britz hat Conradt nämlich den vermeintli­chen Tausendsas­sa vererbt. Und selbst ein Dieter Wedel in Bestzeiten hätte sich solche Geschichte­n nicht fürs Fernsehen ausdenken können, wie sie jetzt um Martin Welker bekannt werden: ein Millionen-Euro-Vergleich mit der GIU wegen ewig ausstehend­er Rechnungen, eine fantastisc­he

Story über einen prall gefüllten Geldkoffer und jetzt auch noch ein Gerichtste­rmin wegen unerlaubte­n Waffenbesi­tzes. Klar, einiges von dem muss erst noch gerichtsve­rbindlich geklärt werden. Und selbst die obskurste Geschichte könnte wahr sein. Dass die SPD nun lautstark von Conradt Konsequenz­en im Fall Welker fordert, ist zwar richtig, aber auch fadenschei­nig. denn bei all dem, was sich im Fall Welker über Jahre schon aufsummier­te und auch in internen Gutachten Thema war, hätten bei Britz bereits die Alarmglock­en klingeln und bei Conradt laut schrillen müssen. Anders als Britz freilich hat Conradt die Instiktlos­igkeit noch maximal potenziert. Indem er Welker zum Dezernente­n machen wollte.

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