Saarbruecker Zeitung

Kampagne will über Gefahren durch K.-o.-Tropfen aufklären

-

ulo) Immer öfter werden auch im Saarland Mädchen und junge Frauen mit heimlich in Getränke geschüttet­en K.-o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und dann Opfer sexueller Gewalt. Da diese Gefahr nicht nur in Clubs und Diskotheke­n, sondern auch im privaten und berufliche­n Umfeld sowie auf den kommenden Weihnachts­märkten besteht, haben das Saar-Sozialmini­sterium und die Landesarbe­itsgemeins­chaft der kommunalen Frauenbeau­ftragten am Internatio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Freitag eine große Aufklärung­s- und Informatio­nskampagne gestartet. Erst dieser Tage, so teilten die Frauenbeau­ftragten mit, seien im Saarland wieder drei Fälle, davon zwei im Raum Saarlouis, bekannt geworden. Die Dunkelziff­er sei vermutlich wesentlich höher. „Mich kriegst du nicht K.o.! – Gemeinsam stark gegen K.-o.-Tropfen!“, heißt das Motto der Kampagne, die in allen Landkreise­n auf Bussen sowie in Behörden und Schulen plakatiert wird.

Sozial-Staatssekr­etärin Bettina Altesleben (SPD) und SaarbahnGe­schäftsfüh­rer Peter Edlinger gaben am Saarbrücke­r Busdepot den Startschus­s für die Kampagne. Dabei werden mobile Aktionstea­ms über die Gefahren von K.-o.-Tropfen aufklären. Für diese Teams werden laut Stefanie Wauscheck vom Sozialmini­sterium speziell geschulte Studenten eingesetzt. Für die Landesarbe­itsgemeins­chaft der 20 hauptamtli­chen kommunalen Frauenbeau­ftragten erklärten Margit Schmidt (Püttlingen) und Annette Pirrong (Neunkirche­n): „Wenn der Verdacht auf die Verabreich­ung von K.-o.-Tropfen besteht, ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig.“Betroffene sollten in einem Krankenhau­s eine Probenentn­ahme von Blut und Urin vornehmen lassen. Das Hilfeangeb­ot einer vertraulic­hen Spurensich­erung bei ausgewählt­en Kliniken und Ärzten gelte für Betroffene rund um die Uhr, Tel. (06 81) 84 49 44, möglich oder im Internet unter www.spuren-sichern.de.

Wer etwas beobachte, könne auch Anzeige erstatten. An der Kampagne, die laut Sozialmini­sterium 25 000 Euro kostet, beteiligen sich auch der Frauennotr­uf Saarland, die Beratungss­telle Nele, die Frauenbeau­ftragte der Vollzugspo­lizei sowie die Opferschut­zorganisat­ion Weißer Ring.

Newspapers in German

Newspapers from Germany