Die stolzen Krippenbauer vom Bübinger Berg
Nico und Marco Zaffino schufen in 13 Jahren eine Miniaturlandschaft, die mit unzähligen Details verblüfft. Tausende wollen sie sehen.
Ein Bäcker holt in einem italienischen Bergdorf Brot aus dem Ofen. Ein Wurstverkäufer bietet auf einem orientalischen Markt seine Waren an. In der Ferne bricht ein Vulkan aus. Die Heiligen Drei Könige machen sich auf den Weg. Von der anderen Seite nähern sich mit Maria und Josef. Sie suchen eine Bleibe. Marias Schwangerschaft ist deutlich zu sehen. „Nach so einer Maria-Figur suchen wir seit Jahren. In diesem Jahr entdeckten wir sie auf einem Markt. Darauf sind wir besonders stolz“, sagt Nico Zaffino.
Nach der langen Corona-Pause ist die größte Weihnachtskrippe des Saarlandes zurück auf dem Bübinger Berg. Nico Zaffino und sein Neffe Marco Zaffino haben sie seit Januar aufgebaut. „Die Weihnachtskrippe ist unser größtes Hobby, und immer wenn wir Zeit hatten, haben wir aufgebaut oder gebastelt. Das italienische Bergdorf und der orientalische Markt sind in diesem Jahr neu“, erklärt Nico Zaffino (62). Sein Neffe Marco Zaffino ist 29 Jahre alt.
Zusammen bauten sie in mittlerweile 13 Jahren fast 200 Miniaturgebäude aus Holz und Gips. Gut 3500 Figuren gibt es – teils selbst gebaut, teils gekauft. Die Detail-Fanatiker haben auf dem orientalischen Markt sogar die Wurst selbst gemacht. „Natürlich muss man ein bisschen verrückt sein, wenn man so in seinem Hobby versinken kann, aber die gemeinsame Arbeit macht uns großen Spaß“, sagt Nico Zaffino. Er ist auch zuständig für die Elektronik.
Im Winter-Wunderland funkeln 4000 LED-Lichter. Figuren bewegen sich. Der Esel von Maria und Josef und die Drei Heiligen Könige gleiten auf Schienen. Aus dem Vulkan steigt Rauch. Und die Krippe mit dem Jesuskind fährt aus dem hinteren Teil der 40 Quadratmeter großen Anlage nach vorn.
Im Hintergrund läuft Weihnachtsmusik, und eine 20-minütige Weihnachtsgeschichte wird oft wiederholt. In der großen Kulisse ist fast sekündlich etwas zu entdecken. Tausende kommen jedes Jahr zur
Krippe. „Wir kennen uns in der Materie aus, und ich bin sicher, dass es in ganz Deutschland keine größere Weihnachtskrippe gibt. In Venedig steht eine vergleichbare“, sagt Nico Zaffino. Am ersten Adventssonntag geht es im Haus Nummer 52 der Bübinger Hahnenklamm wieder los. Bis zum 8. Januar ist die Krippe täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt verlangen die Krippenbauer nicht. Eine Spendenbox hängt an einem Balken. Zudem bieten die Zaffinos Glühwein. „Wir wissen schon, dass so gut wie alle Vereine, Kindergärten und Schulen aus der Umgebung vorbeischauen. Vereine verbringen sogar bei uns ihre Adventsfeier. Bis Januar ist bei uns richtig was los. Wir freuen uns darauf und sind stolz, wenn den Menschen unsere Arbeit gefällt“, sagt Nico Zaffino.