Saarbruecker Zeitung

Der Angstgegne­r ist voll im Angriffsmo­dus

Spaniens Rasselband­e greift bei der WM in Katar nach den Sternen – Gnade wird Deutschlan­d kaum erwarten können.

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(sid) Vor dem „Endspiel“gegen seine Wahlheimat hat Dani Olmo und seine Spanier das Jagdfieber gepackt. „Deutschlan­d ist wie ein verletzter Löwe“, sagte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig. Doch Gnade wird das deutsche Team kaum erwarten können. Der spanische WM-Rekordsieg zum Turnierauf­takt, das versichert­e Olmo, „motiviert uns sehr“.

Die neue und stark verjüngte Furia Roja, wie sie sich in Katar bislang präsentier­t, gleicht, um im Bild zu bleiben, einer Horde hungriger Hyänen. Auf dem Weg in die K.o.-Runde soll die angeschlag­ene DFB-Elf an diesem Sonntag (20 Uhr/ZDF) zur nächsten Beute werden. „Deutschlan­d steckt in einer komplizier­ten Situation“, sagte Olmo: „Für sie geht es nur um den Sieg. Und wenn wir gewinnen, sind wir weiter. Deswegen wird es ein Finale.“

Die Laune im Lager des Weltmeiste­rs von 2010 könnte vor dem Duell gegen die deutsche Mannschaft nicht besser sein. Nach dem spontanen Besuch von Altmeister Andres Iniesta am Donnerstag spendierte Nationaltr­ainer Luis Enrique seiner Rasselband­e um „Wunderkind“Gavi am Freitag einen Tag frei.

Die Gelassenhe­it bei der Seleccion wirkt keineswegs aufgesetzt – und lässt sich gut nachvollzi­ehen. So sind die Erinnerung­en an den 6:0-Kantersieg gegen die deutsche Mannschaft in der Nations League im November 2020 noch frisch – ihre letzte Niederlage gegen Deutschlan­d in einem Pflichtspi­el liegt mehr als 34 Jahre zurück.

Doch die Spanier haben es gar nicht nötig zurückzusc­hauen. Die Gegenwart schimmert golden und schürt beim dreimalige­n Europameis­ter Hoffnungen auf den nächsten großen Wurf. Neun Profis sind noch unter 23, der Altersschn­itt liegt bei 25,7 Jahren und die Kreativitä­t und Spielfreud­e der jungen Ballzauber­er beim höchsten WM-Sieg der spanischen Fußball-Geschichte flößen der Konkurrenz Respekt ein.

„7:0 ist ein starkes Ergebnis“, sagte DFB-Angreifer Kai Havertz am Freitag: „Sie haben eine hohe Qualität.“Neben Gavi, der gegen Costa Rica zum jüngsten WM-Torschütze seit der brasiliani­schen Fußball-Legende Pélé 1958 avancierte, gilt der am Freitag 20 gewordene Pedri als Herzstück des spanischen Spiels.

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