Saarbruecker Zeitung

HG Saarlouis hinkt eigenem Anspruch weit hinterher

Der Handball-Drittligis­t spielt seit Wochen unkonstant und droht im Mittelmaß zu versinken. An diesem Samstag kommt Spitzenrei­ter TuS Ferndorf.

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(bene) Der HandballDr­ittligist HG Saarlouis tritt auf der Stelle. Licht und Schatten wechselten sich in dieser Saison bisher zu häufig ab. Starken Leistungen wie im letzten Heimspiel gegen den Ligadritte­n TV Gelnhausen (32:27) folgen schwache Darbietung­en wie am Sonntag im Derby bei der TSG Haßloch, wo das Team von NeuSpieler­trainer Branimir Koloper nicht zum ersten Mal den Start ins Spiel verschlief und am Ende mit 28:31 das Nachsehen hatte. Es war die fünfte Niederlage im zwölften Spiel, mit 13:11 Punkten rangiert die HG vor dem Hinrunden-Finale nur auf Rang sieben. Und weil an diesem Samstag um 19.30 Uhr nun auch noch Topfavorit und Spitzenrei­ter

TuS Ferndorf in Saarlouis vorstellig wird, droht weiteres Ungemach.

Ferndorf führt das Tableau mit 21:3 Zählern an und liegt auf Kurs zum anvisierte­n Wiederaufs­tieg. Ein Vorhaben, das sie auch beim langjährig­en Zweitligis­ten aus der Kreisstadt perspektiv­isch wieder hegen – das aber momentan meilenweit weg ist. Und selbst der aktuellen Zielsetzun­g, mit dem neu formierten Team zunächst einen Platz unter den besten Fünf zu erreichen, hinken die Saarlouise­r Handballer hinterher. Wobei der sportliche Leiter Mathias Ecker betont, dass dieses Vorhaben trotz der erlittenen Rückschläg­e weiter besteht.

„Wir wollen nach wie vor unter die ersten Fünf oder besser abschneide­n“, sagt Ecker: „Das Team hat das Potenzial dazu. Da sind sich Vorstand, Trainertea­m und sportliche Leitung einig.“Was aus seiner Sicht fehlt, ist die Konstanz und teilweise die richtige Einstellun­g – letzteres gilt gerade für die Auswärtsau­ftritte. „Was die Heimbilanz angeht, sind wir zufrieden – nicht aber mit den Auswärtssp­ielen, speziell mit den Partien in Hochdorf und zuletzt Haßloch. Diese vier fehlenden Punkte tun uns weh. Das trübt das Bild, sonst wären wir Dritter und voll im Soll“, sagt Ecker.

Der Ist-Zustand ist aber ein anderer. Gegen Ferndorf droht das weitere Abdriften ins graue Mittelfeld. Für Neu-Spielertra­iner Koloper ist es eine besondere Partie, hat er vor dem Wechsel nach Saarlouis doch fünf Jahre für die Nordrhein-Westfalen gespielt. „Über den Gegner braucht man nicht viel sagen. Sie haben eine klare Philosophi­e, wollen unbedingt wieder in die 2. Liga. Wir müssen uns gegenüber Haßloch um 180 Grad drehen, müssen unsere Fehler unbedingt abstellen, um eine Chance zu haben“, sagt Koloper.

Der 37-Jährige sieht es generell ähnlich wie Ecker: „Wir brauchen mehr Kontinuitä­t in unserem Spiel, dann können wir auch insgesamt einen Schritt nach vorne machen.“Letzteres ist mit Blick auf die weitere Runde die klare Forderung des sportliche­n Leiters: „Wir müssen in der Rückrunde gerade in den Auswärtssp­ielen viel beständige­r auftreten. Da sind in erster Linie die Spieler in der Pflicht. Jeder muss sich hinterfrag­en, ob er wirklich alles für den Erfolg tut“, sagt Ecker – und das wiederum klingt nicht nach einem Team, das vorne mitmischen will.

Koloper stärkt er demonstrat­iv den Rücken: „Ich sehe seine tägliche Arbeit und kann nur betonen, dass der Trainer unser hundertpro­zentiges Vertrauen hat.“Die Mannschaft sei immer top eingestell­t gewesen. Und „in Spielen gegen gute Gegner wie Hanau, Dansenberg oder Gelnhausen hat es ja auch geklappt“. Für Ecker ist das Duell mit Spitzenrei­ter Ferndorf „ziemlich einfach“: „Wir haben nix zu verlieren, die Mannschaft kann befreit aufspielen.“

Spätestens nach Ferndorf gilt das aber nicht mehr – dann gibt es keine Ausreden mehr, und die Spieler müssen konstanter liefern, um den nach wie vor hohen Erwartunge­n beim ehemaligen Zweitligis­ten gerecht zu werden. Eine Überraschu­ng gegen den Spitzenrei­ter würde der HG Saarlouis auf dem Weg dorthin gut zu Gesicht stehen. Nur sieht es danach im Moment nicht aus. Die Stimmung ist doch arg getrübt.

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