Saarbruecker Zeitung

Korruption­sermittlun­gen sind Thema in Leserzusch­riften

Viel Glück bei der weiteren Recherche

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Korruption­sermittler finden in Nullkomman­ix ein Köfferchen mit 389 000 Euro in Martin Welkers Besenkamme­r, von deren Existenz dieser bislang nichts ahnte. Schlapp hat den Hut verloren. Seltsamer Betrag in einer möglichen Bestechung­saffäre. Schelme könnten denken, da hätte sich bereits jemand aus dem üppigen „Schatzkäst­lein“bedient. Aktuell ein dubioser Einbruch in Welkers

GIU-Büro. Etwa, um brisante Informatio­nen zu verschleie­rn? Bleibt mir nur, SZ-Chefermitt­ler Michael Jungmann ein glückliche­s Händchen bei seinen weiteren Recherchen zu wünschen.

Hoffentlic­h endet das Schauspiel bald

Da hat der vermeintli­che Saubermann Welker, der saarländis­che Firmen auf übelste Weise öffentlich diffamiert hat, doch einen Koffer mit seinen Initialen und fast 390 000 Euro auf dem Dachboden stehen. Zufällig hat ihn jemand dort befüllt vergessen. Vielleicht „scholzt“er ja jetzt. Irgendwann kommt halt der Bumerang der Selbstdars­tellung mit Wucht zurück und beendet hoffentlic­h seine Schauspiel­erei.

CDU-Saar derzeit wenig erfreulich

In der CDU Saar gibt es zurzeit wenig Anlass zur Freude. Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft gegen den Vizefrakti­onschef Bernd Wegner wegen des Verdachts der Untreue, gegen den mittlerwei­le zurückgetr­etenen Vorsitzend­en der Jungen Union, Frederic Becker, wegen sexueller Belästigun­g und – als ob dies nicht ausreichen würde – gegen den bisherigen Geschäftsf­ührer der städtische­n GIU ( Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft der Stadt Saarbrücke­n), Martin Welker wegen des Anfangsver­dachts der Bestechlic­hkeit und der Bestechung. Dies zeigt eine wenig erfreulich­e politische Daseinslag­e der CDU Saar. Dass Welker vom Saarbrücke­r Oberbürger­meister (OB) Uwe Conradt (CDU) nicht nur toleriert, sondern immer wieder favorisier­t wurde, ist ein offenes Geheimnis. So wurde Welker zum Manager und „Problemlös­er“für das Ludwigspar­kstadion, nicht gerade zur Freude für den Steuerzahl­er, eine gleichsam geniale Idee des OB. Gleichzeit­ig aber versucht die CDU Saar nach der wenig erfolgreic­hen Regierungs­zeit von AKK und ihres politische­n Ziehsohnes Tobias Hans und einem desolaten Landtagswa­hlergebnis eine neue politische Weichenste­llung. Dies soll dann mit einer neuen Idee sogenannte­r Thementisc­he geschehen (SZ vom 5. September). Vielleicht sollte man hierbei aber auch die Größe und Stabilität dieser neuen Thementisc­hkreation im Auge haben. Denn es nützt wenig, wenn auf diesen „Tischen“nur politische Zukunftspe­rspektiven der CDU Saar „aufgetisch­t“werden. Die Aufarbeitu­ng der Defizite und Fehlleistu­ngen der Vergangenh­eit, aber vor allem auch die aktuelle Situation werden auf diesen Tischen einen Platz haben müssen. Die CDU-Thementisc­he werden einiges aushalten müssen. Ein wirklicher Neuanfang dürfte eine äußerst schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe sein.

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