Mbappé schießt Franzosen weiter
Titelverteidiger steht nach 2:1 gegen Dänemark schon im WM-Achtelfinale.
(sid) Den großen Zinedine Zidane erreicht, Thierry Henry gar überflügelt und die Grande Nation ins WM-Achtelfinale geführt – Kylian Mbappé verzauberte die Sportwelt erneut mit einem weltmeisterlichen Auftritt. Doch nach seiner Doppelpack-Show, die Frankreich von der erfolgreichen Titelverteidigung träumen lässt, schwieg der teuerste Fußballer der Welt. Die Lobeshymnen übernahmen andere.
„Ein Ausnahmespieler“sei dieser Mbappé, schwärmte Nationaltrainer Didier Deschamps. Schließlich schloss der Star-Angreifer mit nun 31 Länderspieltoren nicht nur zu Zidane auf, er zog dank der Treffer sechs und sieben auch noch an Henry in Frankreichs ewiger WMTorjägerliste vorbei – und das mit gerade einmal 23 Jahren. Mbappé, so Deschamps, könne „immer den Unterschied machen“.
Spätestens seit der Gala beim 2:1 (0:0) gegen Dänemark, die den vor dem Turnier so angeschlagenen Weltmeister als erstes Team vorzeitig in die K.o.-Runde beförderte, ist der Glaube bei der Equipe Tricolore zurück. Zweimal habe „der Blitz“eingeschlagen, schrieb die L‘Equipe, auch im Ausland sieht man den Jungstar längst „auf dem Weg zur Legende“(Marca).
Weitere WM-Rekorde? Nur eine Frage der Zeit. Das wissen auch die Mitspieler, die nach zahlreichen Hiobsbotschaften an eine Wiederholung von 2018 zu glauben scheinen. Mbappé wolle „jedem Wettbewerb seinen Stempel aufdrücken“, sagte Jules Kounde, und gerade sei er dabei, „genau das zu tun“. Mbappé ist eine Attraktion, auch Antoine Griezmann, der nach dem ansonsten ausbaufähigen Auftritt der Franzosen mit Lob überschüttet wurde, stellte er in den Schatten. Wenn der StarStürmer seine unwiderstehlichen Sprints anzieht, kocht die Stimmung in den WM-Arenen hoch. „Er ist ein Anführer“, sagte Deschamps, „auch wenn er nicht viel spricht“.
Vergnügt dürften auch die Katarer die Vorstellungen ihres „Botschafters“verfolgen. Schließlich sind sie es, die ihm bei Paris St. Germain einen Multimillionenvertrag finanzieren. Jeden Erfolg Mbappés können die Katarer auch als ihren genießen. Und die Franzosen? Die wollen zur ersten Nation seit Brasilien (1958 und 1962) aufsteigen, die zweimal in Folge Weltmeister wird. Mit Mbappé scheint das möglich.