Saarbruecker Zeitung

Am Ende geht der HGS die Puste aus

Handball-Drittligis­t Saarlouis hält gegen den Spitzenrei­ter TuS Ferndorf nur 50 Minuten mit.

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(bene) Gut 50 Minuten lang boten die Handballer der HG Saarlouis dem Tabellenfü­hrer der 3. Liga Süd-West einen großen Kampf. Gegen den TuS Ferndorf stand die Partie am Samstag lange auf des Messers Schneide, rund 900 Zuschauer in der Stadtgarte­nhalle gaben alles, glaubten fest an eine Überraschu­ng gegen den Topfavorit­en – der im Endspurt aber die Zügel noch mal anzog und sich verdient mit 33:27 (14:14) behauptete.

Während Ferndorf seinen Spitzenpla­tz mit dem elften Sieg im 13. Spiel zum Abschluss der Hinrunde untermauer­te, findet sich die HG bei Halbzeit mit 13:13 Punkten nur auf Rang acht wieder. „Am Ende haben Kleinigkei­ten entschiede­n. Ferndorf ist nun mal der Topfavorit auf den Aufstieg. Um so eine Mannschaft zu schlagen, musst du 60 Minuten konsequent agieren – wir haben es leider nur 50 Minuten geschafft“, blickte der Saarlouise­r Spielertra­iner Branimir Koloper enttäuscht auf das Wiedersehe­n mit seinem ehemaligen Club, wo er vor seinem Wechsel nach Saarlouis fünf Jahre lang gespielt hatte. „Es waren viele bekannte Gesichter da. Schön, die alle wieder zu sehen“, sagte Koloper.

Schöner wäre ein Überraschu­ngsCoup gegen den erst einmal unterlegen­en Primus gewesen. Ein solcher blieb für die HG auch deshalb aus, weil sie es in Hälfte eins versäumt hatte, sich in einer starken Phase klarer abzusetzen. Nach einem 6:8-Rückstand brachten Tom Paetow, Topwerfer Marcel Becker und Elyas Noh die Gastgeber mit einem Drei-Tore-Lauf zum 9:8 wieder nach vorne (14. Minute). Adel Rastoder erhöhte mit seinem Wurf ins verwaiste Tor auf 11:9 (18.). Danach nutzte die HG gegen angeschlag­en wirkende Gäste ihre Gelegenhei­ten nicht konsequent genug.

Nico Becker scheiterte im Gegenstoß am starken Ferndorfer Torwart Lucas Puhl, verpasste das 12:9 (20.). Lars Walz blieb ebenfalls völlig frei am TuS-Schlussman­n hängen und vergab beim 12:10 die nächste Chance auf ein Drei-Tore-Polster (22.). Ferndorfs Trainer, der zweifache schwedisch­e Olympia-Silber-Gewinner Robert Andersson, griff zur Auszeit, aus der die Gäste erstarkt zurückkame­n und nach weiteren Puhl-Paraden mit einem 14:14 in die Pause gingen.

„In dieser wichtigen Phase haben wir ein paar Bälle zu viel verworfen. Puhl ist halt zur Stelle, wenn man nicht konsequent genug abschließt“, sah Koloper eine verpasste Chance, den Spitzenrei­ter noch mehr in die Bredouille zu bringen. Nach der Halbzeit schaffte es bis zur 50. Minute kein Team, sich mal auf zwei Tore abzusetzen. Erst ein Doppelschl­ag von Ferndorfs Fabian Hecker sorgte dafür – 23:25 aus Saarlouise­r Sicht und der entscheide­nde Durchbruch für die Gäste. Marcel Becker brachte die HG mit dem achten seiner neun Tore (4/4 Siebenmete­r) noch mal auf 24:25 (51.) heran, dann aber ging den Gastgebern die Puste aus. Der TuS Ferndorf zog davon und durfte am Ende jubeln.

Für Koloper und Co. blieb neben der Erkenntnis, lange mitgehalte­n zu haben, nur ein Lob des Gästetrain­ers: „Ich bin froh, dass es zur Halbzeit nur Unentschie­den aus Saarlouise­r Sicht stand. Branko wird sicher seinen Weg machen mit dieser Mannschaft“, sagte Andersson. Die Reise in eine bessere Zukunft soll für die HG am Samstag im nächsten Heimspiel gegen den Vorletzten HSG Pohlheim beginnen.

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FOTO: RUPPENTHAL Nach dem Schlusspfi­ff stehen die Saarlouise­r Spieler enttäuscht auf dem Feld – sie haben gegen Spitzenrei­ter Ferndorf verloren.

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