Eine turbulente Nacht
Das Erste zeigt den neuen Teil der „ Stadtkomödie“, der in eine zwielichtige Welt führt.
SAARBRÜCKEN (ry) Seit 2016 produziert der ORF unter dem Dachtitel„Stadtkomödie“verschiedene Filme, die unter anderem in Graz, Innsbruck oder Salzburg spielen. Schon viermal ging es bereits nach Wien: Noch nicht unter dem Reihentitel erschien 2011 „Kebab mit Alles“, 2017 dessen Fortsetzung „Kebab extra scharf!“. Auch„Herrgott für Anfänger“(2017) und„Der Fall der Gerti B.“(2019) spielten in der österreichischen Hauptstadt. Der neueste Film „Der weiße Kobold“unter der Regie und nach einem Drehbuch von Marvin Kren entführt die Zuschauer erneut in die Metropole: Freddy Sternthaler (Frederick Lau), Anfang 30, versucht, durch ein Übermaß an Korrektheit zu glänzen, was ihn für seinen neuen Job als Disponent einer Wiener Speditionsfirma denkbar ungeeignet macht, denn dort nimmt man es mit der Korrektheit nicht so ganz genau. Als Freddy dem illegalen Schmuggel seines Chefs Zeko (Michael Thomas) auf die Schliche kommt, schickt der ihn kurzerhand zum Zigarettenkaufen in die nächste Bar. Ganz andere Sorgen hat dagegen Kunstagentin Ema Draganovic (Maya Unger): Ihr Bruder Martin (Simon Steinhorst), ein ebenso begabter wie suchtgefährdeter Künstler, hat im Vollrausch ein Kilogramm Kokain unter seine Farben gemischt und in einemBilderzyklus vermalt.
Das Problem ist nur: Der Stoff gehörte ihm gar nicht, sondern dem Betreiber eines exklusiven Wiener Nachtklubs. Dieserwill seinen Besitz zurück. Und zwar sofort! Ema benötigt dazu dringendHilfe, FreddysHilfe! Der bereut das aber allzu bald, denn die Unannehmlichkeiten im weiteren Verlauf der Nacht werden immer größer, die Häscher sind nun auch hinter Freddy her, er macht die gefährliche Bekanntschaft des unberechenbaren Milliardärs LorenzBrückner ( Thomas
Mraz) und lernt einen„echten Kobold“kennen, der ihn fast ins Gefängnis bringt. Das scheint ziemlich viel für eineNacht, ist aber erst der Anfang.
RegisseurMarvin Kren wagt sich mit dem Film auf neues Terrain: Er drehte bisher vor allem Horrorfilme und Krimis. Nach einigen Kurzfilmen war „Rammbock“(2010) sein Langfilmdebüt. Es folgten unter anderem der Horrorfilm „Blutgletscher“von 2013, mehrere„Tatort“-Episoden sowie für den „Landkrimi“im Jahr 2018 der Film „Grenzland“. Für „Der weiße Kobold“ließ sich Kren, der auch das Drehbuch verfasste, vondemWiener KünstlerMartin Grandits inspirieren, wie er im Interview verrät: „Vor allem gilt es, hier die Galeristin Ema Kaiser zu erwähnen und ihren besten Freund und Künstler Martin Grandits. Sie stehen sozusagen Pate für dieRollen und das Geschwisterpaar Ema undMartin.“
Derweiße Kobold, 20.15 Uhr, ARD