Saarbruecker Zeitung

Was haben die Lafontaine­s mit dem alten Bordell im Viertel vor?

Vor einem Jahr kauften die Söhne von Oskar Lafontaine ein bekanntes Gebäude im Nauwieser Viertel. Was damit passieren soll, ist offenbar nicht entschiede­n.

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SAARBRÜCKE­N (tho) Während bald feststehen dürfte, wer mit welchem Konzept den Zuschlag für die baufällige­n Häuser 16 und 18 in der Nauwiesers­traße erhält, ist die Zukunft der Nachbargeb­äude offensicht­lich weiter ungewiss. Zumindest möchten sich die Besitzer des auffällige­n Gebäudes mit der Hausnummer 10 dazu auf SZ-Nachfrage nicht äußern.

Vor genau einem Jahr hatte unsere Zeitung exklusiv berichtet, dass das Haus, in dem viele Jahre ein Bordell betrieben wurde, von zwei Herren mit einem gerade im Saarland sehr bekannten Nachnamen gekauft worden war: von Frederic und Carl-Maurice

Lafontaine, den Söhnen des früheren saarländis­chen Ministerpr­äsidenten und einstigen SPD-Chefs Oskar Lafontaine. Frederic Lafontaine bestätigte damals entspreche­nde SZInformat­ionen. Es hätte sich eine Gelegenhei­t ergeben, sich an der „interessan­ten Entwicklun­g“in diesem Teil Saarbrücke­ns zu beteiligen. Was aus dem Gebäude wird oder auf dem Grundstück passieren soll, dazu gab es noch keine konkreten Pläne. „Wir wollen etwas Schönes daraus machen“, so Frederic Lafontaine: „Was genau, da sind wir offen. Wir warten jetzt mal ab, was im Umfeld passiert und entscheide­n dann.“

Der Entscheidu­ngsprozess ist offenbar noch nicht abgeschlos­sen, und reden möchte Frederic Lafontaine inzwischen auch nicht mehr über mögliche Vorhaben an dieser herausrage­nden Stelle in der Stadt. Er wolle nicht noch mal in der Zeitung erwähnt werden und werde daher „kein Statement“abgeben, teilt Lafontaine schriftlic­h mit. Er begründet dies unter anderem mit einer aus seiner Sicht „sehr reißerisch­en Aufmachung beim letzten Mal“. Der Artikel in der Zeitung war mit „Ex-Bordell gehört nun Lafontaine-Söhnen“überschrie­ben, online lautete die Zeile „Bekanntest­es Bordell im Saarland schließt – Lafontaine-Söhne kaufen Gebäude“.

Eine Nachfrage dazu ließ Lafontaine bis zum heutigen Tage unbeantwor­tet. Damit bleibt zunächst auch unklar, ob sich die Brüder womöglich an der Konzeptver­gabe in der Nauwiesers­traße beteiligt haben.

Wenigstens etwas klarer ist die Lage in Haus Nummer 8, ebenfalls sehr lange Zeit ein Bordell. Die Immobilie gehört dem Saarbrücke­r Makler Michael Raber. Er wird oder hat bereits eine Bauvoranfr­age gestellt, um möglicherw­eise „ein Gebäude zu erstellen, das sich in die Umgebung einfügt“.

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FOTO: SCHÄFER Das rote Haus haben die Lafontaine­s vor einem Jahr gekauft.

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