Saarbruecker Zeitung

Wo einst „Madame“war, gibt’s Vielfalt schon zum Frühstück

An einer der bekanntest­en Saarbrücke­r Gastronomi­e-Adressen setzen Batu und Ela Duran auf Leckereien bis in den Nachmittag. Offenbar mit Erfolg.

- VON SILVIA BUSS Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Frank Kohler

ST. JOHANN Früher führte Madame Bardot hier den Laden an der Mainzer Straße. Die „Madame“war Saarbrücke­ns erste Schwulenkn­eipe. Spätere Gastronomi­eversuche hielten sich nicht lange. Doch seit Batuhan „Batu“Duran und seine Frau Ela den Laden übernommen haben, brummt das Geschäft. Was ist das Erfolgsrez­ept von „Batela“, wie Batu und Ela ihr Café nennen? Beide sind Frühstücks-Freaks. „Frühstück ist unsere Lieblingsm­ahlzeit“, sagt Batu Duran. In Saarbrücke­n, ihrer Heimatstad­t, fanden sie das Angebot in Sachen Frühstück „sehr schmal“. „Wir sahen uns oft in anderen Städten um, was uns da gefallen hat“, erzählt er. Und dann haben sie es einfach gemacht. 26 waren beide, als sie im September 2021 in der Mainzer Straße an dem Leerstand vorbeispaz­ierten und sich dachten: „Das passt.“

Zumindest Hotelfachf­rau Ela wusste, was auf sie zukommt. Auch Batu, der Kommunikat­ion und Medien in Mannheim studiert hat, jobbte schon seit der Schulzeit in Cafés und Kneipen. Weil sie noch ein Privatlebe­n haben wollten, beschlosse­n sie: Wir öffnen nur tagsüber von 9 Uhr bis 18 Uhr und am Wochenende von 9.30 Uhr bis 17 Uhr – und abends gehen wir heim.

Viel Arbeit steckten sie in die Umgestaltu­ng des Lokals. Die Innen-Deko mache seine Frau, für außen habe man eine Profi-Frau hinzugezog­en, die zum Beispiel die Girlande am Eingang entworfen habe, sagt Batu. Für jede Jahreszeit wird passend umdekorier­t. „Damit die Gäste jedes Mal etwas Neues entdecken können“. Ob das hinhaut? Denn längst hat das Paar Stammgäste, die mehrmals die Woche kommen, und sei es auch nur mal für einen Kaffee, wahlweise mit Milch oder Hafermilch.

Der Hauptbring­er ist natürlich das Essen, fast alles mit leicht türkischer Note. Auch hier gehen Batu und Ela von ihren eigenen Vorlieben aus. Da gibt es etwa „Menemen mit Burrata“, Batus Leibspeise, oder türkische Sesam-Ringe in Herzform mit Rührei und Cherrytoma­ten.

Für längere Frühstücke zu zweit empfiehlt Batu die große „SerpmePlat­te“mit zwölf herzhaften und süßen Speisen. Sehr gut kommen auch die „Stullen“an, Edelbutter­brote mit Avocadocre­me, getrocknet­en Tomaten. Mittags gibt es ein Stammessen und nachmittag­s frischen Kuchen von Lillis Kuchenwerk­statt am Markt. Überhaupt bemüht sich das Paar, von den Rimocco-Gewürzen bis zum Henn-Kaffee so viel wie möglich regional zu beziehen. Sie kümmern sich um den Service, zusammen mit neun studentisc­hen Kräften, vier Leute arbeiten in der Küche unter der Regie von Batus Tante. Leer ist es im Batela eigentlich nie, an Wochenende­n stehen manche geduldig schon mal eine Dreivierte­lstunde an, bis ein Platz frei wird. Über so viel Geduld staunt selbst Batu. Auch draußen davor kann man gut sitzen. „Hier ist von morgens bis abends Sonne“, sagt er und rollt bei heißem Wetter gern die Markise raus. https://cafe-batela.de/

Saarbrücke­n

 ?? FOTO: BUSS ?? Batu Duran präsentier­t zwei der Frühstücks­angebote, die er mit seiner Frau Ela macht.
FOTO: BUSS Batu Duran präsentier­t zwei der Frühstücks­angebote, die er mit seiner Frau Ela macht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany